Hundevermittlung

 

BLACKY 

 „ Und wenn Du denkst, es geht nicht mehr, dann kommt von irgendwo ein Lichtlein her……..“

 

 

 

 

 

 

 

Blacky/ Aug. 2013

 

Sollten Sie häufiger auf dieser website zu Gast sein, ist es möglich, dass Sie den ursprünglichen Text zu BLACKY gelesen haben und sich jetzt wundern, andere Informationen zu finden.

Das ist leicht erklärt: 
Blacky stammt aus einer Haltung, die man als nicht optimal bezeichnen kann. Als junger Hund sich selbst überlassen, begann er, Dinge gegen die Langeweile zu erfinden, die seine Halter und Betroffene – wie z.B. der Postbote oder fremde Besucher des Hofes – nicht akzeptabel fanden.
Blacky verschaffte sich Bewegung und etwas Abenteuer  und so fing er an, die Pferde zu jagen und den Hof gegen „Eindringlinge“ zu verteidigen.
Schnell hatte er den Ruf eines unfreundlichen Hundes weg.
Ob aus Gedankenlosigkeit oder Unwissenheit: Blacky wurde kurzerhand an eine Kette gelegt und damit begann ein unerträglich eintöniges Leben für ihn.
Nach langer Zeit wurde diese Haltung auf Grund einer Beschwerde geändert und die kurze Kette gegen eine sogenannte Laufleine ausgetauscht.
Blacky hatte nun mehr Spielraum, der Alltag war aber weiterhin langweilig und ohne Bezug zu seinem Menschenrudel.

Auf Grund eines Hofbrandes und dadurch bedingt dem Auszug seines Menschenrudels wurden die Haltungsumstände derart schlecht für Blacky, dass der Amtsveterinär eine andere Unterkunft anordnete.
Sein Leben veränderte sich endlich zum Guten: Auf dem Hof einer Hundetrainerin fand Blacky eine liebevolle Pflegestelle.

Mit allerlei Informationen in Bezug auf angeblich negative Verhaltensweisen des Hundes versehen, wurde er anfangs speziell daraufhin „getestet“. Nur: das normale Verhalten eines Hundes, der sich geführt und behütet fühlt, setzte sich durch: Blacky zeigte keinerlei Revierverhalten in Bezug auf fremde Hofbesucher, er hörte nach einmaliger verbaler Ermahnung  auf, Pferde oder Katzen jagen zu wollen und er war umgänglich in Bezug auf die anderen Hunde.

Wir alle fanden es beeindruckend, wie schnell und bereitwillig Blacky sein Verhalten den Erfordernissen angepasst hatte und beschlossen, ihn als Vermittlungshund auszuschreiben.
Nach einer Zeitungsannonce in unserem Landkreis erklärte sich ein sehr freundliches, älteres Ehepaar mit eigenem Hof und darauf lebenden Pferden und Katzen bereit, diesen Hund zu adoptieren.
Die Übergabe ging nach einer Einweisung problemlos vonstatten und schon bald wurde uns auf Nachfrage berichtet, was Blacky alles mit Engelsgeduld ertrug und mit sich anstellen liess.

Leider war das der Beginn des von mir sogenannten „Prinzen-Syndroms“.
Es schildert die Situation eines zuvor emotional zu kurz gekommenen Hundes, dem auf einmal alle Liebe und Zuneigung der Welt entgegen gebracht wird.
Zum Beispiel war Blacky im neuen Zuhause mit dem  ursprünglich zugewiesenen Schlafplatz nicht zufrieden und protestierte. Seine neuen Halter fügten sich sofort und teilten ihm die Liegefläche auf der Küchen-Eckbank zu.

Der Hund lernte also sehr schnell: ich mache Krach, dann bekomme ich meinen Willen. Und so begann Blacky in alter Gewohnheit, die Katze des Hauses und die Pferde zu verbellen, bzw. zu jagen.
Da die neuen Halter mit der Situation überfordert waren und – wie sie sagten – dem „armen Hund“ aus schlechter Haltung auch nicht gleich Zwänge auferlegen wollten, wurde Blacky nicht korrigiert und bekam somit wieder eine Bestätigung für sein selbstständiges Fehlverhalten.
Ein kleiner Prinz war geboren: ein Hund, der, egal was er tat, dafür keine Korrektur erhielt, bzw. in seinem  Verhalten indirekt sogar noch bestätigt wurde.

Und so geschah es, dass Blacky eines Tages, als die Küchentür aufgerissen wurde und ein ihm fremder Mann in „seinen“ Raum trat, meinte, er – der Prinz- müsse jetzt sein Rudel verteidigen und den Eindringling verwarnen.
Blacky biss dem Besucher ins Bein, worauf für seine neuen Halter, die diesen Hund schon sehr in ihr Herz geschlossen hatten, eine Welt zusammen brach.

Nach genauer Klärung der Umstände kamen wir alle zu der Überzeugung, dass es besser wäre, wenn Blacky sein neues Zuhause wieder verlassen würde und in seine ehemalige Pflegestelle zurückkäme.
Blacky zog um und wurde erneut sehr genau beobachtet, um evtl. Fehlverhalten sofort sehen und ggf. korrigieren zu können.

Und damit begann die zweite Überraschung für uns: Blacky sah nach dem Vorfall seine ehemalige Rudelführerin, die Hunde-Trainerin, wieder und wirkte überglücklich und zeigte in den kommenden Wochen niemals mehr auch nur eine Unart. Die Katzen und Pferde wurden „links liegen gelassen“, fremde Besucher, die zum Hundetraining kamen, wurden nicht angebellt oder sonst wie belästigt Fahrrad-Fahrer niemals angebellt  und Blacky war der unauffälligste, angenehmste Hund schlechthin.

Trotz allem konnte der Beissvorfall nicht unter den Tisch gekehrt werden und laut neuem Niedersächsischem Hundegesetz musste geklärt werden, wie Blacky sich in einem Wesenstest verhalten würde.
Gesagt – getan.
Nach einem erteilten Termin fuhren wir – die „Pflegerin“ und Blacky, die Amts-Veterinärin und ich – zu dem Prüfungsort.

Es würde an dieser Stelle zu weit führen, detailliert über den langen und sehr intensiven Test mit fremden Menschen, mit fremden Hunden und anderen Tieren zu berichten -  nur so viel: Blacky, anfangs mit Maulkorb versehen, später ohne diesen, bestand diesen Test mit Bravour.
In sehr bedrohlichen und für ihn extrem stressigen Test-Situationen zeigte er ein rührendes Verhalten: er beschwichtigte über Maul-Lecken und/oder Wedeln, er wich dann aber auch sehr bewusst aus und verzog sich hinter den schützenden Rücken seiner Betreuerin. Nicht ein einziges Mal drohte er per Laut oder gekräuselter Schnauze, nicht ein einziges Mal setzte er zu einem Angriff an.
Wir alle waren zutiefst zufrieden mit seinem rührenden und so friedvollen Verhalten – blieb ihm doch so der Stempel „gefährlicher Hund“ erspart.

Und sie fragen sich nun, weshalb dieser lange Text über diesen Hund hier gedruckt steht?

Das ist ganz einfach: denn die Hoffnung, für diesen wunderbaren, älteren, kastrierten Rüden noch ein schönes Zuhause zu finden, haben wir, die wir ihn kennen und mögen, nicht aufgegeben.
Und wir finden, dass die potentiellen neuen Halter auch jede Kleinigkeit über diesen Hund wissen sollten.

Wir sind der Meinung, dass Blacky in die Hände eines oder zweier erfahrener Hunde-Menschen kommen sollte. Diese Leute – bzw. die Einzelperson – sollten wissen, dass ein Hund korrigiert und geführt werden muss, um sich vertrauensvoll und ohne kecke eigene Entscheidungen gut in den Alltag integrieren zu können.
Blacky sollte keinen unruhigen, lauten Haushalt mit vielen Umweltreizen bewohnen müssen und wenn es nur fast erwachsene, aber keinesfalls kleine Kinder vor Ort gäbe, wäre es ein wirklicher Vorteil für ihn.
Wenn Sie hundeerfahren sind, einem 8 – 10 jährigem, bezaubernden  Rüden ein schönes und liebevolles Leben bieten möchten, dann würde ich Sie bitten, eine mail mit der Schilderung ihrer Lebensumstände an mich zu senden.

Gerne stelle ich dann einen Kontakt zu Blackys Pflegestelle, der Hundetrainerin Frau Herchenhahn, her.

Alles weitere liesse sich sicher zu Beginn per Telefon klären und einem Besuch im Osten Niedersachsens, im Wendland, sollte dann nichts mehr im Wege stehen.
Ich würde mir so sehr für diesen Hund nach dessen langem freudlosen Leben eine/n geeignete/n, liebevolle/n Halter/in wünschen!

Und bitte vergessen Sie bei Ihrer evtl. Überlegung bzgl. einer Adoption auch nicht, dass der Wesenstest wirklich mit grosser Bravour bestanden wurde!

Blacky ist in guter, führender Hand ein anschmiegsamer lebenserfahrener Traumhund!  

Ihre Schilderungen bzgl. Ihres Alltags erbitte ich an info@hundshuus.de

Die Pflegestelle, die sich so wunderbar um Blacky kümmert, können Sie hier besuchen: http://herchenhund.de/index.html 

Und den Fotografen, der die tollen Bilder von Blacky zauberte, finden Sie hier: http://rainer-erhard.de/

 

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