Die Glücklichen 2004

 

Canello - Stellen Sie sich bitte vor, Sie gehen friedlich Ihrer Wege, jemand stürzt auf Sie zu  – und sticht mit dem Messer auf Sie ein!!  Was für ein Erlebnis, was für ein Schock für Ihre Seele! Sie werden lange Zeit brauchen, um dieses Trauma zu verarbeiten. Immer wieder werden Sie ängstlich innehalten und horchen, ob jemand in Ihrer Nähe ist..... 

Und wenn man dann versucht, sich vorzustellen, wie sich ein junger Hund fühlen muss, der von anderen Hunden gebissen und übel zugerichtet wurde, dann ist es völlig erklärlich
und auch nachzuvollziehen, dass Canello unsicher ist...... 

Ich wollte Sie nicht erschrecken zu Beginn dieser Beschreibung, wollte Ihnen aber doch plastisch vorführen, wie erschüttert eine kleine Hundeseele ist, wenn ohne ersichtlichen Grund ein Überfall stattfindet und dabei stark schmerzende Wunden im Fleisch und starke Ängste in der Seele entstanden sind. 

Der Hund, um den es hier geht, ist CANELLO - eine goldbraune, männliche, mittelgrosse 15 Monate junge, kastrierte  Hunde-Schönheit.  Ursprünglich war Canello  ein völlig unauffälliger, verspielter und lustiger kleiner Mann, der jetzt, nach der Attacke, ein etwas  unsicheres Verhalten entwickelt hat. 

Soll er ins Haus kommen, hört darin aber bereits andere Hunde, zieht er es vor, lieber draussen zu bleiben.

Lockt man ihn mit Trick 17 ins leere Haus, dann ist er selig, liebt es, aufs Sofa gekuschelt zu schlafen und ist entspannt. Wenn man ihn überreden will, wieder einmal hinaus zu gehen und er sieht draussen Hunde, geht das Spiel  wieder von vorne los: Lieber nicht, ich bleibe, wo ich bin..... Hinter jedem Hund vermutet er einen potentiellen Angreifer.

Wenn er jedoch bei einem der Hunde gemerkt hat, dass er nichts zu befürchten hat, ist er völlig normal und spielt auch gerne einmal eine Runde. 

Durch Zufall fasste neulich jemand in seine Hundehütte, in der er gerade schlief. Als er die Hand bemerkte, erschrak er sich sehr stark und schnappte. Was nicht bedeutet, dass er zubiss.  Es bedeutet aber, dass die neuen Halter des  kleinen Mannes mit Geduld und Einfühlungsvermögen vorgehen müssen, um ihm zu zeigen, dass nicht jeder nur etwas Böses tun will.  Erschwerend für sein  Trauma ist sicherlich, dass er sich gerade in der auch für Hunde schwierig zu bewältigenden Pubertät befindet. Gerade in dieser Zeit sind alle Hunde weder in sich ruhend noch besonders selbstsicher.

Ein Tipp für die neuen Halter: Jeder völlig „normale“ Umgang mit einem Hund, möglichst ein nicht so stark verzärtelndes , tätschelndes  und bedauerndes Verhalten,  schafft ein gesundes Nervenkostüm.

Ein Hund, der z.B. zum ersten Mal beim Tierarzt ist und dort während der Impfung durch den Halter mit weinerlicher Stimme getröstet und getätschelt wird, lernt (wird konditioniert!), dass es sich um etwas Fremdes und  Angsteinflössendes handelt.  Sagt man dagegen: So, Fido, jetzt mal sitz und Augen zu und durch, lobt den Hund nach dem Pieks mit normaler Stimme, dann ist es etwas völlig Alltägliches für den Hund.

Eine Freundin brachte häufiger ihren kleinen Terrier zu mir zur Behandlung, was meist damit endete, dass der Hund schrie, die Freundin völlig aufgelöst war und alle in Panik. Wir lösten das Problem dadurch, dass die Freundin nicht mehr mit zur Behandlung hinein durfte, der Hund, der mich ja kannte, völlig normal angeredet wurde, einen Befehl bekam – und das war es! Kein Mucks, kein Geschrei, keine Aufregung.  Er war lediglich DURCH DIE PERSON konditioniert, nicht durch die Situation.

Wenn also Canello in einer Hundeschule oder bei erfahrenen Hundehaltern auch ohne professionelle Hilfe  eine möglichst grosse Auswahl an Kommandos erlernt und diese später auch beherrscht, dann wird schon alleine dadurch ein selbstsicherer und seinem Rudelführer völlig vertrauender Hund entstehen.  

Deshalb unsere Idee, dass Canello hunderfahrene und eher etwas sachlich veranlagte Menschen benötigt, die ihm den Weg weisen. Ein unruhiger Haushalt mit kleineren Kindern ist nicht geeignet, da es eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, dass er durch kindliche spontane und laute Handlungen erschreckt werden kann. 

Wenn Sie Lust haben, unsere kleine Schönheit zu besuchen, bitten wir um Kontaktaufnahme unter
tiergnadenhof-deutschland@gmx.de
Telefon 0172 – 9752626 oder 04106-804975.

Canello lebt im Hamburger Umfeld.


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