Die Glücklichen 2004

 

 

Max & Moritz  VERMITTELT

 

 

Max&Moritz haben ein wunderbares neues Zuhause gefunden. Der Text wird aufgrund von Arbeitsüberlastung später publiziert.

 

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Wie viele Chancen hat ein Hund verdient...????

Die meisten Vermittlungshunde bekommen DIE grosse Chance ihres Lebens, wenn sich jemand für sie interessiert. Sei es, sie werden gefunden, aufgenommen oder nur fotografiert, um im Internet auf zahlreichen websites gelistet zu werden.
Manche Hunde werden freigekauft, andere werden aus schrecklichen Verhältnissen gestohlen und befreit.

Als die Welpen Max & Moritz auf Grund eines Hilferufes von Manfred Adirsch (http://www.8ung.at/tierhilfe-ueber-grenzen) in mein Bewusstsein kamen, hatten sie sicher die erste ganz grosse Chance ihres so jungen Lebens.

Moritz (links) Max (rechts)

Da sich kein Flugpate fand, bezahlten wir die Flugkosten für sie – eine zweite Chance, die sich nicht jedem Hund bietet.
Leider fingen die beiden jungen Brüder sehr schnell an, kräftig zu husten und zeigten alle Anzeichen eines schweren Virus-Infektes. Da das Hundshuus kein normales Tierheim ist und Platz sowie auch Zeit zur Hundevermittlung vorhanden sind, hatten die beiden die Chance, diese Krankheit in aller Ruhe auskurieren zu können.

Die Entwicklung der beiden bildschönen Brüder verlief hervorragend: Sie lebten in einem Grossrudel und lernten im hündischen Zusammenleben unendlich viele Dinge. Sie hatten die Chance, ohne Zwinger oder sonstige Einschränkungen den ganzen Tag zu toben, zu riechen, zu erobern, zu geniessen und zu schlafen. Ihre Ernährung war gesichert, alles verlief so, dass beide Hunde extrem gut sozialisiert werden konnten.

Max (links)    Moritz (rechts)

Die Kastration, die Entwurmungen, die Micro-Chips, die Tätowierungen und Impfungen – alles sollte ihre Chancen, ein gutes Zuhause zu finden, weiter vergrössern. Da beide Hunde sehr aneinander hingen und oftmals ganz abgesondert vom Restrudel zusammen spielten, bekamen sie die Chance, gemeinsam vermittelt zu werden. Es war mir klar, dass dies die Vermittlung zeitlich hinauszögern würde, aber auch diese weitere Chance sollten sie erhalten. Noch niemals zuvor hatte ich so harmonisch zusammen lebende Hunde gesehen. Jeder Besucher war von dem harmonischen Paar beeindruckt.

Nach vielen Monaten erhielten die beiden eine weitere Chance in Form von ernsthaften Bewerbern. Die Leute waren von dem Bruderpaar sehr angetan, mussten aber im eigenen häuslichen Bereich noch bauliche Massnahmen durchführen. Deshalb sollten die Hunde weitere 1,5 Monate im Hundshuus bleiben, aber es war aus meiner Sicht die Chance für die beiden, später gemeinsam behütet zu leben.

Moritz

Nach dem Umzug ins neue Heim kamen zuerst nur positive Rückmeldungen: Die Hunde waren stubenrein, sie schliefen ohne Probleme, sie lernten alle Grundkommandos, eine Hundeschule wurde besucht usw.  Nach insgesamt 14 Tagen wurden auf Grund einer beim spielen bemerkten plötzlichen Lahmheit bei einem der beiden Rüden Röntgenbilder angefertigt. Der Befund: schwere Hüftgelenksdysplasie beidseitig. Auch der Bruder zeigte den gleichen Befund.
Und damit begannen die Chancen dramatisch zu schwinden: Die Halter wollten mit den beiden Hunden nichts mehr zu tun haben und brachten sie zurück!

Es ist fast unmöglich, einen Hund mit schwerer HD zu vermitteln, aber zwei Hunde? Keine Chance!

Doch ich dachte mir, sie sollten eine weitere Chance erhalten: Nach einer Terminabsprache fuhren mein Mann und ich mit Max & Moritz zu einem der besten Gutachter zum Thema „Hüftgelenks-dysplasie“, zu Dr. Witteborg nach Schneverdingen. Leider wurden die vorliegenden Befunde auch durch ihn nicht positiver gedeutet, aber auf die Frage, ob uns jetzt nur die Euthanasie bliebe, riet er mir, ihnen eine Chance zu geben. Die wievielte in ihrem so jungen Leben?

Aber es gab tatsächlich eine wunderbare, weitere Chance, die sich unerwartet auftat: In meiner Verzweifelung hatte ich einen Hilferuf in meinem e-mail-Verteilerkreis gestartet. Ich erzählte von der Rückgabe meiner beiden Jungs und dass sie dringend ein eigenes Zuhause benötigen würden. Und zu diesem privaten Verteiler gehört auch Marion, die die wunderbare website www.couch-gesucht.de herausgibt. Und Marion telefonierte an eben diesem Abend nach erhalten meiner mail noch mit einer Freundin: Alex Wenzel, die das Tierheim auf der Nordsee-Insel Borkum leitet (http://www.tierheim-borkum.de ).

Und hier sind wir wieder am Ausgangspunkt meiner Betrachtung: Die Chancen......
Denn das Tierheim in Borkum sollte noch in der gleichen Woche Besuch vom NDR mit dem Team von der Vermittlungssendung „Lieb & struppig – Herrchen gesucht“ bekommen. Und nicht nur das – es gab auch noch Platz zur Vorstellung weiterer zwei Hunde! Das war DIE Chance für Max & Moritz, evtl. doch noch neue liebevolle Halter zu finden.

Die Reise musste in Windeseile organisiert werden, alle möglichen Leute, die ich um Hilfe bei der Versorgung meiner Hunde zu Hause bat, waren so kurzfristig leider nicht abkömmlich. Aber schon am nächsten Tag, einen Tag nach dem Besuch bei Dr. Witteborg, machte ich mich mit Max & Moritz und meiner Mutter als tapferer Beifahrerin auf die 350 km lange Anreise.

Zuhause würde mein Mann versuchen, die Hunde in den Griff zu bekommen. Zu diesem Zeitpunkt war wegen eigener Tiere, der Vermittlungshunde und ausnahmsweise einer Pensionshündin absolut volles Haus und es wurden viele handgeschriebene Pläne zur Fütterung und weiterer Abläufe im Alltag angefertigt. Aber es musste einfach klappen – es war Max & Moritz` einzige Chance!

Leider ist auf der Insel Borkum kein Autoverkehr zugelassen, wir mussten also unseren Wagen nach knapp 4 Std. Anreise auf dem Festland parken und mit den beiden Hunden und mit dem Nötigsten bepackt die Fährüberfahrt in Angriff nehmen.
Alles lief viel besser als erwartet: Die Hunde benahmen sich mustergültig an Bord, die Taxe, die uns zum Tierheim beförderte, erlaubte Hunde im Auto, die Tierheim-Crew hatte schon eine Box freigehalten und das Wetter spielte auch noch mit.
Am nächsten Tag fing der NDR mit den Dreharbeiten an, es zog sich bei entsetzlichem Regen über den ganzen Tag hin und am Abend waren wohl alle reif für ein heisses Bad.

Die Moderatorin der N3-Sendung war wirklich eine wunderbare Frau: Sie war warmherzig, man glaubte ihr sofort, dass sie Tiere mag und sie war ausserdem völlig uneitel perfekt in Hundeerwartung mit Jeans und Wanderstiefeln bekleidet. Kein noch so stürmischer Hund brachte sie aus der Fassung. Immer blieb sie gut gelaunt und machte eine wirklich professionelle Moderation, in der sie, als Max & Moritz an der Reihe waren, auch zum Ausdruck brachte, das sei ihre letzte Chance!!!

Wenn Sie die beiden Jungs selber begutachten wollen, wie sie von Frau Wenzel vorgestellt werden, so schalten Sie bitte Ihren Fernseher am Samstag, dem 6.November um 14.30 h im dritten Programm (N3) ein. Bitte machen Sie Werbung, damit viele Leute die Tiere sehen und es ebenso für alle anderen Tierheimbewohner eine Chance geben kann, ein Zuhause zu finden.

  Max & Moritz warten auf ihren
 Fernsehauftritt im
 Tierheim Borkum

 

 

 

 

 

 

 

 


Die dreitägige Reise mit zusammen 700 gefahrenen Kilometern machte uns Menschen und die Hunde müde. Als wir zu Hause ankamen, waren meine beiden Hübschen sichtbar froh, wieder ins heimische Körbchen fallen zu können......

Und um die Aufzählung der Chancen zu einem Ende zu bringen - was ich mir über das Internet und die Fernsehsendung erhoffe, möchte ich kurz formulieren:

Max & Moritz brauchen ein liebevolles Zuhause. Sie müssen in ein eigenes Heim, dass ebenerdig liegen sollte.
Die neuen Halter sollten Menschen sein, die Tierschutz praktizieren wollen. Also Menschen, die Tiere auch mit einer Behinderung akzeptieren können. Menschen, die es nicht akzeptabel finden, dass Hunde im Alter von nur 9 Monaten getötet werden müssen, weil anstehende Operationen zu teuer oder zu unbequem für den Halter werden. Menschen, denen es nicht um den perfekten Hund geht, sondern Menschen, die sagen: Wir haben die Haltungsmöglichkeiten, wir sind nicht die Dorfärmsten und wir wollen praktischen Tierschutz leisten!!

Obwohl ich ursprünglich die beiden Brüder nur gemeinsam vermitteln wollte, würde ich sie jetzt auch getrennt vermitteln – es scheint ihre einzige Chance zu sein.

Es wäre auch denkbar, dass Veterinäre diese schönen Hunde sehen und uns, bzw. den neuen Haltern dabei helfen würden, die Hunde zu operieren. Zu einem sehr viel geringeren Preis....
Oder aber ein Tierarzt verliebt sich in diese schönen Hunde und möchte sie sogar für sich selber adoptieren.....
Um die weitere Planung nach einer Vermittlung, sollte sie realisierbar sein, einmal zu skizzieren, folgende Überlegung:

Max & Moritz müssen einzeln oder zusammen zu sehr netten und einfühlsamen Menschen vermittelt werden. Diese Menschen sollten bereit sein, sie liebevoll an das neue Heim zu gewöhnen. Später, in ca. 8 Mon., käme ENTWEDER eine Erneuerung beider Hüftgelenke auf Hund und Halter zu ODER ABER zum jetzigen Zeitpunkt müsste eine sog. Nervendurchtrennung erfolgen.

Ein Eingriff, der in Wirklichkeit bedeutet, dass die Nerven am Gelenk entfernt werden.
Diese OP ist wesentlich weniger spektakulär, sie verschafft totale Schmerzfreiheit, die Ursache jedoch, die Fehlstellung der Knochen, wird dadurch nicht behoben. Was aber nicht heisst, dass die Hunde nicht viele (!) Jahre lustig und schmerzfrei nach dem Eingriff durchs Leben toben können.

In jedem Fall können beide Operationen nur durchgeführt werden, wenn die häusliche Atmosphäre stimmt, denn nach so einem Eingriff darf kein Stress von aussen an sie heran kommen. Die Keimbesiedlung sollte geringer als bei mir im Hundehaus sein, die Temperatur sollte ebenfalls im Normalbereich liegen.
Da bei uns im Landkreis kein Tierheim existiert und ich Fundhunde der umliegenden Gemeinden übernehme, ist hier bei mir niemals so viel Ruhe und Entspannung wie in einem eigenen Heim für Max & Moritz garantiert.

Sollten die beiden Rüden ein Zuhause bei tierlieben Menschen gefunden haben, wäre also die zweite Entscheidung fällig, welche Operation zu welchem Zeitpunkt durchgeführt werden soll.
Im Falle einer Vermittlung würde ich die Leser von Hundshuus bitten, uns bei der Behandlung der Hunde mit Spenden zu ünterstützen.  Es sind u.a. über den Verteiler des TSV Neuss so viele unglaubliche Projekte realisiert worden, dass ich bei der Teil-Finanzierung der Kosten ganz zuversichtlich in die Zukunft schaue.

Das grösste und erst einmal vorrangige Problem ist aber, ein gutes dauerhaftes Zuhause für Max & Moritz zu finden, einzeln oder zu zweit.
Und deshalb noch einmal die Eckdaten für die beiden:

M&M sind kastrierte Rüden, am 2.2.04 geboren. Die Eltern waren eine schwarz-weisse Mischlingshündin und ein wahrscheinlich reinrassiger weisser amerikanisch/kanadischer Schäferhund. Die Mutter sah genau so wie Max aus.
Max ist der Rüde mit den dunklen Augen, Moritz hat blaue Augen. Deshalb wurden die beiden als Husky-Mischlinge eingestuft. Beide Hunde sind sehr gelehrig, haben gute Wachhundeigenschaften, ohne Kläffer zu sein. Ihr Fell ist stockhaarig, jedoch sehr samtig und weich.

Max neigt bei Aufregung zum „erzählen“, er winselt gerne leise und aufgeregt. Max ist der Anschmiegsamere, der eine Streicheleinheit seinem Futter vorzieht.
Moritz ist der Aufpasser, er beobachtet gut und intensiv.
Die Hunde sind gut zu lenken, sie kennen die Grundkommandos. Katzen kennen sie, regen sie aber auf.
Autofahrten sind kein Problem, sie liegen ruhig und ausgeglichen im Kombi.

Sollten Sie Interesse an Max und/oder Moritz haben, bitte ich um Kontakt unter info@hundshuus.de oder Tel. 05849 – 380.

Um einem falschen Eindruck vorzubeugen:  Max & Moritz sind durch einmalige tgl. Gabe eines gut verträglichen Medikaments schmerzfrei und guter Dinge.  Sie spielen und laufen völlig unbekümmert.

Es gibt als dritte Variante der vorläufigen Behandlung auch die Möglichkeit, eine langfristige Schmerzausschaltung über Tabletten vorzunehmen und parallel dazu die Muskulatur durch Ausdauertraining wie Radfahren aufzubauen.



Es wäre schön, wenn Sie mit vielen Leuten über die beiden Hunde reden würden, um so evtl. die geeigneten Halter finden zu helfen.
 

 

 

Max

 

 

Max

 

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