Max & Moritz
VERMITTELT
Max&Moritz haben
ein wunderbares neues Zuhause gefunden. Der Text wird aufgrund von
Arbeitsüberlastung später publiziert.
*****
Wie viele Chancen
hat ein Hund verdient...????
Die meisten Vermittlungshunde bekommen DIE grosse Chance ihres Lebens,
wenn sich jemand für sie interessiert. Sei es, sie werden gefunden,
aufgenommen oder nur fotografiert, um im Internet auf zahlreichen
websites gelistet zu werden.
Manche Hunde werden freigekauft, andere werden aus schrecklichen
Verhältnissen gestohlen und befreit.
Als die Welpen Max & Moritz auf Grund eines Hilferufes von Manfred
Adirsch (http://www.8ung.at/tierhilfe-ueber-grenzen) in mein Bewusstsein
kamen, hatten sie sicher die erste ganz grosse Chance ihres so jungen
Lebens.
Moritz (links) Max (rechts)
Da sich kein Flugpate fand, bezahlten wir die Flugkosten für sie – eine
zweite Chance, die sich nicht jedem Hund bietet.
Leider fingen die beiden jungen Brüder sehr schnell an, kräftig zu
husten und zeigten alle Anzeichen eines schweren Virus-Infektes. Da das
Hundshuus kein normales Tierheim ist und Platz sowie auch Zeit zur
Hundevermittlung vorhanden sind, hatten die beiden die Chance, diese
Krankheit in aller Ruhe auskurieren zu können.
Die Entwicklung der beiden bildschönen Brüder verlief hervorragend: Sie
lebten in einem Grossrudel und lernten im hündischen Zusammenleben
unendlich viele Dinge. Sie hatten die Chance, ohne Zwinger oder sonstige
Einschränkungen den ganzen Tag zu toben, zu riechen, zu erobern, zu
geniessen und zu schlafen. Ihre Ernährung war gesichert, alles verlief
so, dass beide Hunde extrem gut sozialisiert werden konnten.
Max (links) Moritz (rechts)
Die Kastration, die Entwurmungen, die Micro-Chips, die Tätowierungen und
Impfungen – alles sollte ihre Chancen, ein gutes Zuhause zu finden,
weiter vergrössern. Da beide Hunde sehr aneinander hingen und oftmals
ganz abgesondert vom Restrudel zusammen spielten, bekamen sie die
Chance, gemeinsam vermittelt zu werden. Es war mir klar, dass dies die
Vermittlung zeitlich hinauszögern würde, aber auch diese weitere Chance
sollten sie erhalten. Noch niemals zuvor hatte ich so harmonisch
zusammen lebende Hunde gesehen. Jeder Besucher war von dem harmonischen
Paar beeindruckt.
Nach vielen Monaten erhielten die beiden eine weitere Chance in Form von
ernsthaften Bewerbern. Die Leute waren von dem Bruderpaar sehr angetan,
mussten aber im eigenen häuslichen Bereich noch bauliche Massnahmen
durchführen. Deshalb sollten die Hunde weitere 1,5 Monate im Hundshuus
bleiben, aber es war aus meiner Sicht die Chance für die beiden, später
gemeinsam behütet zu leben.
Moritz
Nach dem Umzug ins neue Heim kamen zuerst nur positive Rückmeldungen:
Die Hunde waren stubenrein, sie schliefen ohne Probleme, sie lernten
alle Grundkommandos, eine Hundeschule wurde besucht usw. Nach
insgesamt 14 Tagen wurden auf Grund einer beim spielen bemerkten
plötzlichen Lahmheit bei einem der beiden Rüden Röntgenbilder
angefertigt. Der Befund: schwere Hüftgelenksdysplasie beidseitig. Auch
der Bruder zeigte den gleichen Befund.
Und damit begannen die Chancen dramatisch zu schwinden: Die Halter
wollten mit den beiden Hunden nichts mehr zu tun haben und brachten sie
zurück!
Es ist fast unmöglich, einen Hund mit schwerer HD zu vermitteln, aber
zwei Hunde? Keine Chance!
Doch ich
dachte mir, sie sollten eine weitere Chance erhalten: Nach einer
Terminabsprache fuhren mein Mann und ich mit Max & Moritz zu einem der
besten Gutachter zum Thema „Hüftgelenks-dysplasie“, zu Dr. Witteborg
nach Schneverdingen.
Leider wurden die vorliegenden Befunde auch durch ihn nicht positiver
gedeutet, aber auf die Frage, ob uns jetzt nur die Euthanasie bliebe,
riet er mir, ihnen eine Chance zu geben. Die wievielte in ihrem so
jungen Leben?
Aber es gab tatsächlich eine wunderbare, weitere Chance, die sich
unerwartet auftat: In meiner Verzweifelung hatte ich einen Hilferuf in
meinem e-mail-Verteilerkreis gestartet. Ich erzählte von der Rückgabe
meiner beiden Jungs und dass sie dringend ein eigenes Zuhause benötigen
würden. Und zu diesem privaten Verteiler gehört auch Marion, die die
wunderbare website
www.couch-gesucht.de herausgibt. Und Marion
telefonierte an eben diesem Abend nach erhalten meiner mail noch mit
einer Freundin: Alex Wenzel, die das Tierheim auf der Nordsee-Insel
Borkum leitet (http://www.tierheim-borkum.de
).
Und hier sind wir wieder am Ausgangspunkt meiner Betrachtung: Die
Chancen......
Denn das Tierheim in Borkum sollte noch in der gleichen Woche Besuch vom
NDR mit dem Team von der Vermittlungssendung „Lieb & struppig – Herrchen
gesucht“ bekommen. Und nicht nur das – es gab auch noch Platz zur
Vorstellung weiterer zwei Hunde! Das war DIE Chance für Max & Moritz,
evtl. doch noch neue liebevolle Halter zu finden.
Die Reise musste in Windeseile organisiert werden, alle möglichen Leute,
die ich um Hilfe bei der Versorgung meiner Hunde zu Hause bat, waren so
kurzfristig leider nicht abkömmlich. Aber schon am nächsten Tag, einen
Tag nach dem Besuch bei
Dr. Witteborg, machte ich mich mit Max & Moritz und meiner Mutter als
tapferer Beifahrerin auf die 350 km lange Anreise.
Zuhause würde
mein Mann versuchen, die Hunde in den Griff zu bekommen. Zu diesem
Zeitpunkt war wegen eigener Tiere, der Vermittlungshunde und
ausnahmsweise einer Pensionshündin absolut volles Haus und es wurden
viele handgeschriebene Pläne zur Fütterung und weiterer Abläufe im
Alltag angefertigt. Aber es musste einfach klappen – es war Max &
Moritz` einzige Chance!
Leider ist auf der Insel Borkum kein Autoverkehr zugelassen, wir mussten
also unseren Wagen nach knapp 4 Std. Anreise auf dem Festland parken und
mit den beiden Hunden und mit dem Nötigsten bepackt die Fährüberfahrt in
Angriff nehmen.
Alles lief viel besser als erwartet: Die Hunde benahmen sich
mustergültig an Bord, die Taxe, die uns zum Tierheim beförderte,
erlaubte Hunde im Auto, die Tierheim-Crew hatte schon eine Box
freigehalten und das Wetter spielte auch noch mit.
Am nächsten Tag fing der NDR mit den Dreharbeiten an, es zog sich bei
entsetzlichem Regen über den ganzen Tag hin und am Abend waren wohl alle
reif für ein heisses Bad.
Die Moderatorin der N3-Sendung war wirklich eine wunderbare Frau: Sie
war warmherzig, man glaubte ihr sofort, dass sie Tiere mag und sie war
ausserdem völlig uneitel perfekt in Hundeerwartung mit Jeans und
Wanderstiefeln bekleidet. Kein noch so stürmischer Hund brachte sie aus
der Fassung. Immer blieb sie gut gelaunt und machte eine wirklich
professionelle Moderation, in der sie, als Max & Moritz an der Reihe
waren, auch zum Ausdruck brachte, das sei ihre letzte Chance!!!
Wenn Sie die beiden Jungs selber begutachten wollen, wie sie von Frau
Wenzel vorgestellt werden, so schalten Sie bitte Ihren Fernseher am
Samstag, dem 6.November um 14.30 h im dritten Programm (N3) ein.
Bitte machen Sie Werbung, damit viele Leute die Tiere sehen und es
ebenso für alle anderen Tierheimbewohner eine Chance geben kann, ein
Zuhause zu finden.
Max & Moritz warten auf ihren
Fernsehauftritt im
Tierheim Borkum
Die dreitägige Reise mit zusammen 700 gefahrenen Kilometern machte uns
Menschen und die Hunde müde. Als wir zu Hause ankamen, waren meine
beiden Hübschen sichtbar froh, wieder ins heimische Körbchen fallen zu
können......
Und um die Aufzählung der Chancen zu einem Ende zu bringen - was ich mir
über das Internet und die Fernsehsendung erhoffe, möchte ich kurz
formulieren:
Max & Moritz brauchen ein liebevolles Zuhause. Sie müssen in ein eigenes
Heim, dass ebenerdig liegen sollte.
Die neuen Halter sollten Menschen sein, die Tierschutz praktizieren
wollen. Also Menschen, die Tiere auch mit einer Behinderung akzeptieren
können. Menschen, die es nicht akzeptabel finden, dass Hunde im Alter
von nur 9 Monaten getötet werden müssen, weil anstehende Operationen zu
teuer oder zu unbequem für den Halter werden. Menschen, denen es nicht
um den perfekten Hund geht, sondern Menschen, die sagen: Wir haben die
Haltungsmöglichkeiten, wir sind nicht die Dorfärmsten und wir wollen
praktischen Tierschutz leisten!!
Obwohl ich ursprünglich die beiden Brüder nur gemeinsam vermitteln
wollte, würde ich sie jetzt auch getrennt vermitteln – es scheint ihre
einzige Chance zu sein.
Es wäre auch denkbar, dass Veterinäre diese schönen Hunde sehen und uns,
bzw. den neuen Haltern dabei helfen würden, die Hunde zu operieren. Zu
einem sehr viel geringeren Preis....
Oder aber ein Tierarzt verliebt sich in diese schönen Hunde und möchte
sie sogar für sich selber adoptieren.....
Um die weitere Planung nach einer Vermittlung, sollte sie realisierbar
sein, einmal zu skizzieren, folgende Überlegung:
Max & Moritz müssen einzeln oder zusammen zu sehr netten und
einfühlsamen Menschen vermittelt werden. Diese Menschen sollten bereit
sein, sie liebevoll an das neue Heim zu gewöhnen. Später, in ca. 8 Mon.,
käme ENTWEDER eine Erneuerung beider Hüftgelenke auf Hund und Halter zu
ODER ABER zum jetzigen Zeitpunkt müsste eine sog. Nervendurchtrennung
erfolgen.
Ein Eingriff,
der in Wirklichkeit bedeutet, dass die Nerven am Gelenk entfernt werden.
Diese OP ist wesentlich weniger spektakulär, sie verschafft totale
Schmerzfreiheit, die Ursache jedoch, die Fehlstellung der Knochen, wird
dadurch nicht behoben. Was aber nicht heisst, dass die Hunde nicht viele
(!) Jahre lustig und schmerzfrei nach dem Eingriff durchs Leben toben
können.
In jedem Fall können beide Operationen nur durchgeführt werden, wenn die
häusliche Atmosphäre stimmt, denn nach so einem Eingriff darf kein
Stress von aussen an sie heran kommen. Die Keimbesiedlung sollte
geringer als bei mir im Hundehaus sein, die Temperatur sollte ebenfalls
im Normalbereich liegen.
Da bei uns im Landkreis kein Tierheim existiert und ich Fundhunde der
umliegenden Gemeinden übernehme, ist hier bei mir niemals so viel Ruhe
und Entspannung wie in einem eigenen Heim für Max & Moritz garantiert.
Sollten die beiden Rüden ein Zuhause bei tierlieben Menschen gefunden
haben, wäre also die zweite Entscheidung fällig, welche Operation zu
welchem Zeitpunkt durchgeführt werden soll.
Im Falle einer Vermittlung würde ich die Leser von Hundshuus bitten, uns
bei der Behandlung der Hunde mit Spenden zu ünterstützen. Es sind
u.a. über den Verteiler des TSV Neuss so viele unglaubliche Projekte
realisiert worden, dass ich bei der Teil-Finanzierung der Kosten ganz
zuversichtlich in die Zukunft schaue.
Das grösste und erst einmal vorrangige Problem ist aber, ein gutes
dauerhaftes Zuhause für Max & Moritz zu finden, einzeln oder zu zweit.
Und deshalb noch einmal die Eckdaten für die beiden:
M&M sind kastrierte Rüden, am 2.2.04 geboren. Die Eltern waren eine
schwarz-weisse Mischlingshündin und ein wahrscheinlich reinrassiger
weisser amerikanisch/kanadischer Schäferhund. Die Mutter sah genau so
wie Max aus.
Max ist der Rüde mit den dunklen Augen, Moritz hat blaue Augen. Deshalb
wurden die beiden als Husky-Mischlinge eingestuft.
Beide Hunde sind sehr gelehrig, haben gute Wachhundeigenschaften, ohne
Kläffer zu sein. Ihr Fell ist stockhaarig, jedoch sehr samtig und weich.
Max neigt bei Aufregung zum „erzählen“, er winselt gerne leise und
aufgeregt. Max ist der Anschmiegsamere, der eine Streicheleinheit seinem
Futter vorzieht.
Moritz ist der Aufpasser, er beobachtet gut und intensiv.
Die Hunde sind gut zu lenken, sie kennen die Grundkommandos. Katzen
kennen sie, regen sie aber auf.
Autofahrten sind kein Problem, sie liegen ruhig und ausgeglichen im
Kombi.
Sollten Sie Interesse an Max und/oder Moritz haben, bitte ich um Kontakt
unter info@hundshuus.de oder Tel.
05849 – 380.
Um einem
falschen Eindruck vorzubeugen: Max & Moritz sind durch einmalige tgl.
Gabe eines gut verträglichen Medikaments schmerzfrei und guter Dinge.
Sie spielen und laufen völlig unbekümmert.
Es gibt als dritte Variante der vorläufigen Behandlung auch die
Möglichkeit, eine langfristige Schmerzausschaltung über Tabletten
vorzunehmen und parallel dazu die Muskulatur durch Ausdauertraining wie
Radfahren aufzubauen.
Es wäre schön, wenn Sie mit vielen Leuten über die beiden Hunde reden
würden, um so evtl. die geeigneten Halter finden zu helfen.
Max
Max
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