Die Glücklichen 2006

 

Unser armes, von Panik getriebenes Mäxchen hat in all den vielen Monaten, die er bei uns lebt, nicht EINE Anfrage gehabt! Was für eine Schande! Dieser Hund ist ein Schatz, seine Panik ist innerhalb unseres gleich bleibenden Umfeldes gut im Griff.

Aber nun haben Sie alle die Chance auf diesen süssen kleinen Kerl vertan


- ER BLEIBT BEI UNS!!!


Mäxchen, niemand hasst Katzen so wie Du, niemand nervt die Nachbarn durch so ohrenbetäubendes Bellen wie Du - aber wir lieben Dich!!!

 

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Mäxchen

Wenn ich etwas hasse,  dann ist es die Situation, in die ich komme, wenn extrem misshandelte Hunde ins Hundshuus gebracht werden.....

Diese unendlich armen, panischen Geschöpfe sind so von Sinnen beim Anblick eines menschlichen Wesens, dass es mir das Herz zerreissen könnte.

Ich leide beim Anblick dieser geschundenen, verletzten, getretenen und erniedrigten Hunde. Sie sind ein Bündel Zittern, ein Bündel lebende Panik und nichts, aber auch gar nichts kann ihnen diese Angst anfänglich nehmen. 

So ein Bündel war Mäxchen, als er hier abgegeben wurde.

Er wurde in einem Katzen-Transport-Container gebracht, den wir senkrecht stellen und stark schütteln mussten, sonst wäre er dort niemals freiwillig heraus gekommen.

 

 

Im Hundehaus kam er in mein relativ kleines Frischoperierten-Areal, er hatte kaum Möglichkeiten, wegzulaufen.  .....dachte ich! 

Mäxchen allerdings schaffte es, sich zwischen Wand und Couch zu quetschen, um unsichtbar zu sein. Alles, was ihn verriet, war die wackelnde Couch, die mit ihren Holzbeinen im Takt seines Zitterns vibrierte und Krach machte.

 

Was ist einem Hund passiert, dass er solche unglaubliche Angst vor Menschen hat? Wer fügt so etwas einer so kleinen schwachen Seele zu? 

Ich begann meine übliche Therapie, die darin besteht, dem vor Angst starren Hund gutes Futter anzubieten, garniert mit leisen sanften Worten. Am dritten Tag war Mäxchen bereit, über die Kante der Couch zu schauen und mich zu beobachten. Das bedeutete für mich einen weiteren Schritt nach vorne, nämlich unsere Tageszeitung laut auf seiner Couch sitzend zu lesen. Macht zwar einen trockenen Mund, ist aber sehr erfolgreich. So auch bei Mäxchen.  Er war bereit, nach weiteren vier Tagen auf der Couch in seinem kuscheligen Vetbed-Nest sitzen zu bleiben und dort vor sich hinzuschlottern. 

Während dieser Zeit nutzte er brav die Sägemehl-Ecke im hinteren Raum für seine Geschäfte, er war also stubenrein. Ich konnte ihn nun vorsichtig berühren und bei einer Umarmung sein Schlottern nach längerer Zeit auch abstellen. Er machte deutliche Fortschritte.

Am ersten Tag draussen im eingezäunten Gelände hatte ich lieber zwei Halsbänder samt Schleppleine an ihm. Es klappte auf Entfernung nicht schlecht, er folgte im Abstand von einigen Metern. Und seitdem, in den letzten 14 Tagen, haben wir tolle Erfolge zusammen zu verzeichnen.

Er hat Männer kennen gelernt und ist nicht tot umgefallen, wie er zuerst dachte. Er hat viele andere Hunde kennen gelernt, die zwar alle männlich, aber alle freundlich waren. So war auch er ganz freundlich! Er hat Autofahrten ertragen müssen, bei denen ich anfänglich dachte, er würde an Herzversagen sterben. Eine feste Umarmung und ein normaler, leiser Ton liessen ihn aber glauben, es doch überstehen zu können. Inzwischen legte er sich sogar schon einmal entspannt hin.

 

Die Tierarztpraxis war ebenso furchteinflössend, aber bei allen Dingen, die man mit ihm anstellt und ihn fast in Ohnmacht fallen lassen: noch nie hat er gefletscht oder gar gebissen.

Und heute nun geht Mäxchen mit den anderen Hunden im Pulk die hier üblichen Wege durchs Haus, frisst mit den anderen zusammen sein Futter, liegt beim Essen der Menschen brav am Tisch und schläft friedlich mit allen anderen im Schlafzimmer. 

Was den Leser von Mäxchens Geschichte bitte NICHT dazu verführen darf, zu denken, jetzt sei alles in Ordnung.

Mäxchen ist kein normaler scheuer oder ängstlicher Hund, er ist ein traumatisierter Hund. Ein Hund also, der für lange Zeit nicht vorhersehbare Reaktionen zeigen kann.

Er kann zehn mal unkompliziert auf Ruf gekommen sein, beim elften Mal beginnt man wieder fast am Punkte Null mit dem Vertrauen einflössen.

Es gibt unvorhergesehene Dinge, die wir nicht kennen, die aber bei Mäxchen eine totale Panikreaktion auslösen. Das muss nichts ungewöhnliches sein, es kann ein aufgespannter Regenschirm eine Erinnerung auslösen.....

Er ist der klassische Hund, den unvorsichtige Menschen  (oder aber Menschen, denen die Phantasie fehlt, sich einen Unglücksfall theoretisch vorzustellen) viel zu früh von der Leine lassen oder aber die Flexi-Leine aus der Hand reissen lassen oder das Halsband ist zu locker und rutscht über den Kopf (mit daran befestigtem Adressanhänger...). 

Mäxchen ist der klassische Hund für alle nur denkbaren Arten der Vorsorge: Hundegeschirr PLUS Halsband (beide mit Namensanhänger versehen) mit der sogenannten Windhund-Leinung. (Eine Leine mit zwei Karabinern wird jeweils im Halsband und Geschirr befestigt). Bei Autofahrten entweder in einer Box oder – wenn im Kombi hinten oder auf dem Sitz – IMMER zusätzlich mit einer Autoleine (im Auto bleibenden verhakten Leine) befestigt. Bei Spaziergängen bitte immer aufmerksam und lieber noch eine zweite Jogger-Leine zwischen  Gürtel und Halsband eingehakt.

Wenn Mäxchen wegläuft, ist er ein Hund, der binnen weniger Tage auswildert und sich nach einigen Tagen nicht mehr von Menschen einfangen  lässt.

 

Was ich mir für Mäxchen wünsche:

 

Ich möchte Ihnen keine Angst machen, wir laufen hier bei uns ja auch spazieren, er fährt im Auto mit und ist ein fast unauffälliger Hund. Aber wir leben auch in sehr, sehr ruhiger Gegend mit maximal drei bis vier Autos am Tag und niemals anderen Menschen auf den Spaziergängen im Wald.

Das Grundstück ist ausbruchsicher umzäunt und es toben keine Kinder laut schreiend herum. Soll heissen, dass Mäxchens Tagesablauf sehr gleichmässig und wenig aufregend ist. Und das wäre auch in Zukunft ideal für ihn.  

 

Wonach ich also für Mäxchen suche, sind Menschen, die über ein grosses weiches Herz verfügen und denen beim Lesen seiner Geschichte ein tiefes Gefühl von Mitgefühl im Magen sitzt.

Es sollten aber keine Menschen sein, die gerne einen Hund zu einem Spielzeug oder einem Kind-Ersatz degradieren, sondern Leute, die vielmehr Hunde lieben wie sie sind, die sie im Morast wälzen und Löcher buddeln lassen und sie artgerecht fördern. Leute, die wissen, dass eine liebevolle Haltung keine konsequente Haltung und Erziehung ausschliesst. Denn ein ausschliesslich umtüddelter und verwöhnter – anfangs ängstlicher – Hund kann binnen weniger Wochen zu einem Haustyrannen werden – frei nach der Devise: „Leitet denn niemand hier den Laden?  Verdammt, dann muss ich wohl ran und meinem Rudel mal klarmachen, wo das Klavier steht.....“ 

Diese eben geschilderte Gefahr ist ein wunder Punkt bei allen misshandelten und verängstigten Hunden: Den späteren Besitzern läuft das Herz vor Mitleid über und sie wollen verständlicherweise gutmachen, was jemand vor ihnen dem Hund zugefügt hat. Dabei wird dann vergessen, von Anfang an klare Regeln zu erstellen. Als Beispiel: Der „arme“ Hund darf mit in das Bett!

Das ist ein Thema, an dem sich die Geister scheiden. Tausende von Hunde schlafen ohne Probleme im Bett auf gleicher Höhe mit dem Rudelführer. Aber was tun, wenn die anderen Rahmenbedingungen nicht klar und strikt genug sind und der Hund anfängt, das Bett für sich alleine haben zu wollen? Er fängt an zu knurren oder gar zu schnappen und viele Leute entwickeln dann ein Angstgefühl, dass dem Hund noch mehr Oberwasser gibt.

 



Deshalb rate ich dazu: Wer in die Gefahr kommen kann, zu sehr zu verzärteln (jetzt mal ganz selbstkritisch durchleuchten!!!), sollte von Anfang an nicht ZU viele Freiheiten einräumen. Und ein Hund kann wunderbar NEBEN einem Bett schlafen und ggf. bei Grössenwahn kurzerhand vor das Zimmer verlegt werden!!  

Aber zurück zu Mäxchen: Ich bin mir sicher, unter oben geschilderten Haltungsbedingungen ist er in einem halben  Jahr ein frecher und pfiffiger kleiner Geselle, aber bis dahin müssen die Rahmenbedingungen einfach passen.

In einigen ganz albernen Momenten vergisst er sich und rennt für wenige Meter hinter einem Ball her. (Es kann aber auch sein, dass er die Handbewegung des Werfens wieder fehldeutet und in Panik wegläuft...) Mäxchen hatte auch schon zwei Mal seine „5-Minuten“ und lief für kurze Zeit Haken schlagend  über die Koppeln.

Er kann also ein ganz normaler junger verspielter Hund werden, wenn dieser Panzer aus Entsetzen einmal erweicht und abgelöst wurde. Und für diese geduldige Aufgabe suche ich einfühlsame und eher leise Leute, die diesen kleinen Hundemann genau so bezaubernd finden, wie ich das tue und der mir erstaunlich schnell sein tiefes Vertrauen geschenkt hat.  

Obwohl mir Mäxchen als Pointer angekündigt wurde (!) und ich zum Glück nicht schon etwas voreilig die Pointer-Hilfe vorgewarnt und um Hilfe gebeten hatte, ist es nicht so  ganz klar, wer bei seiner Entstehung mitgemischt hat. Für einen Dackel-Mix ist er zu leise und hat zu gerade Beine, aber vielleicht suchen Sie einfach selber nach einer Rasse, die Sie gerne in ihm sehen würden. Und sollten Sie schon immer von einem Pointer geträumt haben, bin ich auch bereit, Ihnen diesen kleinen Mann als Pointer zu vermitteln....... Träumen Sie von Barsois, machen wir eben einen Zwerg-Barsoi aus ihm! 

Bis dahin bleibt Mäxchen ein Mix, der etwa 2 Jahre jung ist, 35 cm hoch. Er ist entwurmt, geimpft und frisch kastriert und gechipt.  Ausserdem  ist er ein gesunder Hund, der gerne spazieren geht, aber auch geduldig unter dem Schreibtisch Stunden verschläft.

Mäxchen ist hundeverträglich, Katzen dagegen kann er überhaupt nicht leiden. 

Sollte er Ihnen gefallen, rufen Sie mich gerne unter 05849 – 380 an oder mailen Sie an info@hundshuus.de


 

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