Angel ist VERMITTELT

Liebe Hundshuus-Leser!  

ES IST AMTLICH!!

Und ich sage es jetzt – nach einer Woche ganz leiser Worte – auch laut und glücklich: ANGEL HAT EIN ZUHAUSE GEFUNDEN!!!

Wie so häufig im Leben: Des einen Leid, des anderen Freud!

    

Dadurch, dass zwei Hundehaltern ihre Tiere vergiftet wurden, einer der Hunde jedoch überlebte und alleine am verzweifeln war, gab es einen „freien“ Platz für Angel.  

Obwohl wir alle wussten, dass Angel mit anderen Hunden unverträglich war, haben die neuen Halter sich trotz des überlebenden Hundes beworben und waren von Anfang an davon überzeugt, dass es zwischen Charlie und Angel keine Probleme geben würde.  Die Bilder des allerersten Spazierganges sehen Sie hier – 5 min. nach dem kennen lernen beider Hunde  .

Und mit jedem Tag lief es besser......

Angel, die ja nur auf Grund von Attacken gegen  sie selber (dazu eingeschnürt mit Maulkorb) höchst unsicher und dadurch aggressiv war, merkte offenbar ganz schnell, dass Charlie weit entfernt von jeglichen Aggressionen war.

Als ich gestern beide Hunde besuchen wollte, die Halter aber nicht im Hause waren, sah ich zwei dicht nebeneinander stehende Hunde hinter der Glasscheibe bellen. Es war ein eingeschworenes Team, das dem Eindringling unmissverständlich mitteilte: Bevor Du hier rein willst, sind wir davor!!

Angel ist also nun an einem großen Wendepunkt in ihrem Leben angekommen: In einem winzigen Dorf in meiner Nachbarschaft lebend und gesundheitlich insoweit gut medikamentös eingestellt, dass sie mit der Fehlfunktion ihrer Schilddrüse leben kann.  Und sicher bald durch die viele frische Luft, Sonnenschein und Ruhe auf dem großen Hof so toll in Form, dass sie noch viele schöne Lebensjahre vor sich haben kann.

Ich möchte in diesem Zusammenhang  Frau Martens vom Lüneburger Tierheim ganz herzlich danken, die trotz der Aussicht auf längeren Aufenthalt Angel bei sich Asyl gewährte. Die auch mit ihren Mitarbeitern, besonders Frau Wunderling,  immer wieder die Zeit fand, Angel langsam an andere Hunde heran zu führen. Vor ihrer Vermittlung hatte Angel den Posten des Büroassistenten vorne im Tierheim-Empfang, also einen Job, der immer viele Streichelhände, aber auch Hundekontakte  mit sich bringt. Und wenn eine Tierheim-Besatzung schlechte Nerven oder Desinteresse zeigt, ist so eine solche Trainingsmöglichkeit für ängstliche Hunde natürlich von vorne herein verbaut.

Ich möchte auch ganz besonders Angels regelmäßigem Gassigänger, Herrn Hultsch, danken. Dieser Mann läuft bei Wind und Wetter mit einer uhrwerksähnlichen Zuverlässigkeit mit allen Hunden im Tierheim und durch ihn überleben die Hunde psychisch und sind in ihrer ganzen Art ausgeglichener.

Mein anfänglich hoch gestecktes Ziel, Angel einmal pro Woche zu besuchen, scheiterte einfach an der Anzahl der Hunde bei mir auf dem Hof sowie der grossen Distanz zwischen Hundshuus und dem Lüneburger Tierheim. Durch Herrn Hultsch wusste ich Angel aber immer in guten Händen und konnte ohne drückendes schlechtes Gewissen an sie denken. Soweit ich weiß, kümmerte sich auch noch eine Frau – ebenfalls von weiter entfernt – um sie, der ich auf diesem Wege auch danken möchte, ohne  ihren Namen zu kennen.

Wer bei dem Dank keinesfalls vergessen werden darf, ist Frau Kleidorfer, die seit längerer Zeit Angels Patin war und dem Tierheim regelmäßig  eine schöne Summe zukommen ließ, damit die doch höheren Ausgaben davon zum Teil gedeckt werden konnten.

Und zu guter Letzt möchte ich allen Interessierten danken, die immer wieder zwischendurch nachfragten, wie der Stand der Dinge sei. Die immer wieder gute Wünsche und Hoffnung schickten. Diese mails sind in Angels Ordner einsortiert,  der jetzt die stolze Eingangszahl von 412 anzeigt.  

Ich hoffe sehr, dass diese Seele von einem Hund nun zur Ruhe kommt, die restlichen Lebensjahre umsorgt und geliebt verbringen kann und freue mich ganz besonders, dass sie in der Nähe des Hundshuus ihren Platz gefunden hat. Danke an die neuen Halter:  Silke und Matthias.

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Angel

Es gibt etwas, dass ich jedem Vermittlungshund ersparen möchte:  ein Abstieg auf Raten.

Soll heissen, eine Verschlechterung des Lebens von neuer Situation zu neuer Situation!

Und meine kleine Angel, die schwarz-weisse Boxer-Mix-Dame konnte davor leider nicht beschützt werden. Angel sitzt im Tierheim und wartet auf den Tag, der ihr Leben wieder in geordnete und schöne Bahnen rückt.......

Angels Leben begann unter einem guten Stern: sie lebte viele Jahre bei einem freundlichen Halter. Nach dessen Tod kam sie in ein weniger angenehmes Tierheim. Nicht nur die Zwinger und die Ausläufe waren weit von dem Ideal entfernt, ebenso die gründliche Auswahl künftiger Halter liess sehr zu wünschen übrig.

Als sich Interessenten für Angel meldeten, kam es zu keiner genauen und intensiven Vorkontrolle, wohl aber zu dem Hinweis, man wolle diesen Hund nach seiner Vermittlung nicht erneut im Tierheim sehen und bei Problemen mögen sich die Halter selber um Nachfolge-Besitzer  kümmern.  Unfassbarerweise wurde dazu ein Blanko-Abgabevertrag im Namen des Tierheims mitgegeben.

Ich habe viel über die Haltung der armen Hündin erfahren, ich habe auch viel über die Halter selber erfahren. Dazu könnte ich einen Roman schreiben, besonders in Hinblick auf das  Verantwortungsgefühl dem Tier gegenüber. Aber es hilft nicht weiter....

Solche Menschen werden immer wieder zu Hunden -  Tieren im Allgemeinen -  kommen, weil andere Menschen ohne jegliches kritisches Bewusstsein die ihnen anvertrauten Tiere an eben jene Personen verscherbeln, sie los sein wollen oder einfach nur dumm oder/und naiv sind und die Gefahren einer unkritischen Vermittlung nicht erkennen.

Sei`s drum – Angels Weg kann nur noch steil nach oben gehen, denn sie ist nun wiederum in einem Tierheim angekommen, wenn auch in einem guten!!  Aber ein Tierheim kann noch so gut geführt werden, kann noch so viel Platz haben und noch so viele Gassi-Gänger zu seinen Ehrenamtlichen rechnen, es bleibt ein Tierheim. Ein Ort, an dem die Tiere einem enormen Stress standhalten müssen. Ein Ort, an dem eine bequeme Couch, ein liebevoller „eigener“ Mensch fehlen.

Angel wird zum Abgabezeitpunkt kastriert, gechipt, entwurmt und komplett geimpft sein. Sie ist 8 Jahre alt, kerngesund und fit.

Sie ist eine gut erzogene Hündin, die hervorragend an der Leine läuft, die Kommandos kennt und auch befolgt und freundlich zu allen – auch ihr unbekannten - Menschen ist.

Schmusen und kuscheln sind die Dinge, die sie am meisten vermisst und gerne nachholen würde. Angel zieht das komplette Charme-Register, um gleich in die Herzen von Besuchern zu gelangen.

Angel liebt weiche Spielzeuge, ist aber auch sofort für mehrere Runden Ballwerfen zu begeistern.  Ein paar Stückchen eines Wiener Würstchens für befolgte Befehle lassen Angel sofort zu Ihrem grössten Fan werden.

Und auch eine simple Autofahrt ist für Angel etwas wunderbares: schnuppern, schauen und genüsslich langsam eindösen.... 

Im Haus alleine bleiben? Absolut kein Problem.  Jagdtrieb? Keiner vorhanden! Eventuell eine Gegenwehr, wenn die Rehe sie angreifen würden.......

Angel kennt auch Pferde und lebte ein halbes Jahr mit einem Rüden im gleichen Haushalt problemlos zusammen.   

Was ich für Angel suche:   

Da Angel mit anderen Hündinnen unverträglich ist, in ihrem häuslichen Umfeld aber mehrere Hündinnen lebten und sich frei bewegen durften, kam es einige Male zu Angriffen der Tiere OHNE Maulkorb auf Angel, die sich dann wegen ihres Maulkorbs nicht wehren konnte. 

Seit dieser Zeit ist sie extrem ängstlich, was andere Hunde angeht und bläst sich in deren Nähe aggressiv auf. Frei nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung.

Ich wünsche mir ein neues Umfeld für Angel bei Menschen, die relativ einsam wohnen, ein Grundstück mit sicherer Umzäunung haben und die gewillt sind, mit der Eigenart von ihr zu leben und sich zu arrangieren.

Das heisst nicht, dass Angel von allen Hunden ferngehalten werden muss, aber es wäre einfach schön, wenn sie durch Geduld, Ruhe und Würstchenstücke ihre negativen Erlebnisse einfach vergessen könnte und evtl. später sogar wieder einen hündischen männlichen Freund hätte.

Es sollten also Menschen sein, die sich durch Aktionen an der Leine nicht aus der Ruhe bringen lassen und nicht gerade figürlich einem Grashalm ähneln....... 

Ich werde diese Hündin als eine Art Patin während ihres Tierheim-Aufenthaltes begleiten und einmal wöchentlich besuchen und mit ihr Ausflüge unternehmen. Es werden immer wieder neue Bilder und evtl. kleine Begebenheiten in einer Tagebuch-Form erscheinen und ich hoffe, Ihnen diese Hündin damit nahe zu bringen.  Eventuell kann ich SIE  als zusätzlichen Gassi-Gänger zu gewinnen,  und  vielleicht springt einmal der Funke über und Sie mögen sich ein Leben ohne Angel nicht mehr vorstellen. 

Bis dahin können Sie Fragen zu Angel an Frau Martens (die Leiterin des Lüneburger Tierheims) richten, die Sie telefonisch erreichen unter

der Nummer  04131 - 8 24 24 oder
info@tierschutzverein-lueneburg.de

Die website finden Sie unter
www.tierschutzverein-lueneburg.de
 

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