Hundeglück 2007

 


Zitat:

" Hank", ist nach 12 Jahren Tierheim in meine Praxis eingezogen. Bis jetzt macht er sich super, da ich schon positive Erfahrungen (siehe Ghandi) mit den Lang-Insassen gemacht habe, habe ich jetzt noch Hank genommen. Er macht sich gut, die ausführliche Geschichte sende ich, sobald ich noch mehr Bilder habe.

 

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Hank

Er lag auf seiner Decke und schaute.......

Er lag auf seiner Decke, ohne einen Sinn darin zu sehen, sich zu erheben. Weshalb sollte er? Die Zwingermaße waren täglich die selben, die lauten Töne, die seinen Ohren weh taten, waren täglich die selben, auch wenn sie aus anderen Kehlen kamen.

Selbst das Futter war das gleiche, was er vorgesetzt bekam.

 

Ein freundliches Wort der vielen Angestellten, von denen die meisten nur unwesentlich älter waren als seine Zeitspanne, die er hier bereits wartete kam in sein Ohr und er nahm es ohne grosse Regung in sich auf.

 

Er hatte stumpfe Augen bekommen. Weshalb sollten sie glänzen? Die Monotonie griff ihn an seiner feinen und empfindlichen Seele an. Die Langeweile und die Routine nagten an seinem Lebensmut.

 

Dieser wunderschöne, im gereiften Alter befindliche Hund, von dem ich hier schreibe, ist einer der Verurteilten, der Gebrandmarkten, der Diskriminierten, der im falschen Fell geborenen Tiere, die die breite Masse gedankenlos und geifernd gerne "Kampfhunde" nennt.  

Es ist HANK, ein Rüde, der seit 12 !!! ( in Worten: ZWÖLF ) Jahren in einem Tierheim ausharrt, wartet, abstumpft, leidet, hofft, weint, resigniert, sich aufgibt, wieder auf die Beine kommt, erneut strauchelt, neuen Lebensmut durch einen motivierten Gassigänger bekommt, der dann ohne Erklärung nie wieder erscheint.

So geht sein Alltag seit 4428 Tagen ohne Höhepunkte, ohne eigenes Menschenrudel ins Land!

 

Ein Hund ist ein Wesen, das frische Luft, fremde Gerüche, menschliche oder hündische Gesellschaft benötigt und gerne seine vorhandenen Fähigkeiten unter Beweis stellt, nicht wahr?

Ein Hund ist kein Wesen, das täglich zu wenig Ansprache, zu wenig Motivation, zu wenig Mitgefühl und zu wenig Bewegung haben möchte. 

Wenn also nun ein Hund tagein, tagaus in einem Zwinger – sei er innen oder aussen – verbringt, tagein und tagaus darauf wartet, dass lang ersehnter Besuch und damit Zuwendung kommt, was ist dann das?

Es ist Folter und ein Leben ohne Hoffnung und Glücksmomente. 

Ich möchte an SIE appellieren:  Wenn Sie planen, einen neuen Hund zu sich zu nehmen und gerne einen Welpen hätten, wenn Sie hundeerfahren und gelassen sind, wenn Sie auch auf unspektakuläre Art und Weise Ihre Dominanz zeigen und leben können, DANN VERSCHIEBEN SIE bitte Ihre Vorhaben!

Holen Sie bitte Hank als Einzelhund oder zu einer Hündin in ein Heim, in ein warmes und gutes und schönes Umfeld für einen Hundemann, dessen Lebenszeit nicht mehr ewig sein wird.  

Lassen Sie sich immer wieder die 4500 Tage Einsamkeit durch den Kopf gehen und fragen Sie sich bitte, ob Ihr Welpe nicht noch 1 oder 2 Jahre warten kann...... 

Und wenn Sie dann noch denken: ...ich kann ja mal gucken......! --- dann ist das schon ein wunderbarer Ansatz auf dem Weg zum Glück für HANK.  

Er befindet sich seit fast 4500 Tagen schuldlos im TH Dellbrück.

 

Kontakt : Tierheim Köln-Dellbrück
51069 Köln
Tel. 0221/68 49 26  Fax 0221/68 18 48
telefonisch erreichbar montags bis freitags zwischen
9.00 -17.00 Uhr
E-Mail tierheim-dellbrueck@gmx.de

 

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