SUSI
Wenn jeder Mensch die Motivation von Kathrin hätte, dann gäbe es kaum alte und verstossene Hunde in unseren Tierheimen.
Kathrin nämlich sagte sich, dass sie und ihre bereits drei vorhandenen Hunde ein derart schönes und angenehmes Leben führen würden, dass sie gerne davon etwas an einen alten und ungeliebten Hund abgeben wollten!
Und auf Nachfrage, was ich denn so „im Angebot“ hätte, nannte ich ihr meine Sorgen-Omi Susi, die weit über 10 Jahre alt war, ungeliebt in einer – inzwischen getrennten - Familie mitlief und nun schon viele Monate alleine überwiegend auf der Terrasse ihr Dasein fristete.
Kathrin konnte diese Schilderung kaum ertragen und als sie den desinteressierten Halter, das Umfeld und den armen Hund sah, stand fest, dass diese Adoption gelaufen war.
Susi kam in ein intaktes Rudel und hatte anfänglich etwas Schwierigkeiten, ihre Position zu finden. Was aber weitaus schlimmer war: bereits nach zwei Tagen im neuen Heim hatte sie eine entsetzliche schmerzhafte und durchgebrochene Zahnfistel, die notdürftig in der Wochenend-Notaufnahme versorgt wurde. Nachdem die Endzündung wunderbar abgeheilt war, kam Susi leider nicht um einen gewaltigen Zahnsanierungs-Eingriff herum. Ihr wurden fast alle Zähne gezogen, es bestand keinerlei Hoffnung auf Rettung der Beisser.
Die frühere Familie hatte sich niemals auch nur eine Sekunde für das Maul der Hündin interessiert und der inzwischen alleine lebende Mann wusste nicht einmal, ob die Hündin kastriert war oder nicht…..
Zum Glück konnte der Tierarzt von früher ausfindig gemacht werden und in einer alten Karteikarte befand sich der Eintrag zur erfolgten Kastration.
Susis Zahnbereich heilte erstaunlich schnell ab, das Rudel wuchs hervorragend zusammen und heute – nur wenige Wochen nach der
Adoption – schreibt Kathrin begeisterte mails über ihren Neuzugang, den sie keinesfalls mehr missen möchte.
Das ist einmal
eine selbstlose, auch kostspielige und wunderbare Übernahme einer
Seniorin.
DANKE, KATHRIN!!