Hundeglück 2010

 

Ben  

Blitzbesuch bei glücklichem Ben / 1.Okt. 2010 

Es war keineswegs eine Nachkontrolle, sondern es war ein superschneller Blitzbesuch bei unserem glücklichen Ben, da wir schräg gegenüber unseren Kartoffelbauern haben und dieser endlich die bevorzugte Sorte gerodet hatte. Das nur als kleine Hintergrund-Information an Sie, liebe Leser.  

Als wir unangemeldet auf den Hof führen und uns kein Hund entgegen kam, ging ich wie gewohnt in die Haustür, um mich in der Küche (es war Mittagszeit) anzumelden. Doch wer lag tief schlafend und bequem ausgestreckt im Vorflur auf einer dicken Rheumadecke, die ein extrem gemütliches Bett abdeckte? Unser Ben! Als ich ihn ansprach, wirkte er etwas verschlafen und trottete erst einmal an mir vorbei auf den Hof (verwackeltes Bild), um zu schauen, ob noch mehr Unheil seinen Schlaf stören wollte.

Dann war ein grosses Hallo mit seinen Haltern und Ben schraubte die Maschine hoch. Er wuselte herum, liess sich ausgiebig kraulen und wie lobten nicht nur sein glückliches Aussehen, sondern auch das völlig veränderte, inzwischen fast seidige Fell. Die Filzklumpen sind verschwunden und es ist ein in sich ruhender und überaus zufriedener stattlicher Rüde zum Vorschein gekommen. Wie wir erfuhren, liegt Ben auch mit in der Küche, geht aber auch nach einiger Zeit gerne in „seinen“ Flur, da es ihm in der Küche zu warm ist. Er und Lisa leben beide nebeneinander, sind aber keine engen Freunde geworden. Sie tolerieren sich, aber werden nicht gekuschelt liegen.

 

Ben sieht wirklich glücklich aus und hat natürlich auch an Gewicht verloren, denn er begleitet seine Menschen am Morgen und am Abend, wenn die Pferde zwischen Stall und Weide einzeln geführt werden. Es war schön, zufriedene Hunde und Halter  für einen Kurzbesuch gesehen zu haben. Alles Gute weiterhin, guter Ben!

 

                         

 

9.9.10

 

Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie für alle Zeiten glücklich zusammen... 

Und damit haben wir das glückliche Ende der Geschichte mit dem ungewissen Ausgang! Und um es vorweg zu nehmen: der runde Ben verdankt sein Glück einer Hundshuus-Leserin, die viele von Ihnen als Halterin der ehemals haarlosen und schrundigen Elise kennen, nämlich Frau Hintze.

 

Sie kennt den Hof, auf dem Ben jetzt lebt, eines ihrer eigenen Tiere ist dort in Pension. Und sie lag mit ihrer Vermutung, Ben könnte dort ein neues, liebevolles Zuhause finden, völlig richtig.  Bevor ich darüber berichte, aber noch ein zusätzlicher Dank an sie: Ab sofort hat Ben in Frau Hintze eine Patin bekommen, die die anfallenden Kosten von der Wurmkur bis zur evtl. tierärztlichen Versorgung für den Wonneproppen übernehmen wird. Und die erste erforderliche Aktion ist in Form einer Parasiten-Behandlung für innen und aussen auch schon abgelaufen.  

Ich freue mich sehr für diesen netten Rüden, der nun menschliche Zuwendung und hündischen Kontakt haben wird. Seine neue Lebensgefährtin Lisa hat bereits das stolze Alter von 16 Jahren erreicht und wird nun nach und nach an den Ersatz für ihren kürzlich verstorbenen Bruder gewöhnt.  

Hier ein paar Auszüge aus Nachrichten von Frau Hintze an mich:

 

Zitat:

„……Heute ist Ben so viel spazieren gegangen, wie wahrscheinlich in seinem ganzen Leben noch nicht. Immer die kurzen Wege vom Hof zur Koppel: H. hatte in einer Hand seine Leine und in der anderen ein Pferd. Er liebt H.! Auch einen Gang mit Lisa hat er schon in der Feldmark gemacht. Lisa wurde von Ch. mit dem Auto dahingefahren, Ben von H. zu Fuß dahin gebracht und geführt. Und er ist wirklich leinenführig, freut sich nur kurz, polterig und heftig,  wenn es losgeht und dann ist er brav! Mein Gefühl war richtig, dass Ben dort gut hinpasst. Er ist auch so ausgelastet, dass er die Zeit in der Box als Ruhezeit nutzt, er weint nicht mehr nach Gesellschaft, hat begriffen, dass er bald wieder geholt wird. Außerdem bekommt er viel Besuch, er ist richtig fröhlich……“

 

Und aus einem späteren Brief:

Zitat:  

„…..Ben: Er liebt H. und himmelt ihn an. Frühmorgens geht er freilaufend mit ihm hin und her und auch Spaziergang (Treff mit Lisa), wenn der Rest der Welt erwacht, darf er ihn an der Leine beim Pferde - Rausstellen begleiten, dann kommt Ruhepause in der Box und mittags wieder Begleitung von H. an der Leine. Nachmittags "defilieren" die Hofbesucher und Reiter bei Ben vorbei und wann immer sich Gelegenheit bietet, holt H. ihn raus (eigentlich himmelt H. diesen Hund genauso an!) und holt dann auch wieder die Pferde rein---. Abends, wenn alle weg sind, darf er seine letzte Runde wieder ohne Leine machen. Er wird sehr sorgsam behütet eingewöhnt und bald wird er ins Haus dürfen, die Stufen zur Arbeitsküche hat er schon erstiegen.“

 

Weitere Nachricht:

„….vorgestern betrat ich die Küche von H. und Ch. und die Schrankwände wackelten, weil Ben daran gelehnt schlief und so zufrieden schnarchte. Ch. lässt jetzt immer beide Hunde im Wechsel in die Küche für ein paar Stunden, damit sie wissen, dass da noch ein Hund ist. Dann ist der Schritt nicht mehr schwer, dass sich beide gleichzeitig in der Küche begegnen, da sie sich ja schon aus der Feldmark kennen.
Gestern haben Lina und Ben wieder zusammen gespielt.

Außerdem konnte ich die Innigkeit zwischen H. und Ben beobachten: Erst saßen H. und Ben aneinander gelehnt im Eingang des einen Pferdestalls auf der Stufe (war gerade eine ruhige Minute auf dem Hof), dann lag Ben auf dem Rücken und angelte mit den großen weichen Pfoten nach H. und pfotelte mit ihm. Sie standen auf und Ben nahm H.s Hose ein wenig zwischen die Zähne, H. sagte, er sei der Chef und Ben möge doch bitte loslassen, was auch sofort geschah, sie rangelten zärtlich und alles so vorsichtig-schön,  als ob Ben schon immer dort gelebt hätte.
Die Mopsbesitzerin hat rückgemeldet, dass Ben wohl Flöhe habe, denn nun hätten die Möpse Flöhe, aber ich hatte vorgestern schon die erste Prophylaxe gebracht und Wurmkur auch. UND: Ein neues weiches schwarzes Halsband aus Leder. Sieht chic aus und wir haben es "Gürtel für Ch." getauft!
Etwas ist allen dort aufgefallen: dadurch,  dass Ch. die Vermittlungsfotos herum gezeigt hatte, kannte jeder den Gesichtsausdruck von Ben und der ist jetzt völlig anders: Zufrieden-freundlich-erwartungsvoll, sein Benehmen ist erstaunlich jugendlich für sein Alter!“ 

So, liebe Leser und hilfsbereite Tierfreunde, ich denke, die Akte Ben kann geschlossen werden und wir alle können sowohl den neuen Haltern als auch Frau Hintze nur sehr, sehr dankbar sein, dass ein Hund des Alters und der Grösse von Ben so schnell und unkompliziert ein gutes, neues Leben vor sich hat!  Ich bin sehr froh, dass meine Hilferufe für notleidende Hunde auf so grosse Resonanz stossen. DANKE!

 

Ben´s Ankunft im neuen Zuhause..... 

 

 

 

Geschichte mit ungewissem Ausgang 

Wir Menschen haben am liebsten Geschichten, die mit „Es war einmal…..“ beginnen und dann mit einem positiven Ende aufhören. Ich beginne meine Geschichte ebenfalls mit den oben zitierten Worten, ob sie allerdings ein positives Ende haben wird, liegt einzig an Ihnen……

Es war einmal ein kleiner dicker entzückender Knuddelbär, ein Hundewelpe. Einer seiner Elternteile war ein Bernhardiner und es bedarf nicht allzu grosser Phantasie, sich vorzustellen, wie der Puschel die Herzen der Menschen eroberte. Er wurde verkauft und kam auf einen grossen Hof, ein ehemaliges LPG-Gelände in Sachsen-Anhalt. Seine Besitzer kümmerten sich um ihn, was sich aber überwiegend auf die  Verabreichung von Futter und einigen Streicheleinheiten beschränkte. Für den Hund wichtige Dinge wie stubenrein werden, im Auto mitfahren, eine tiefe Bindung zu einem einzigen Rudelführer aufbauen oder sich im Haus zu benehmen, waren in den Augen seiner Halter nicht wichtig.

Damit der kleine Mann, der sich langsam der Pubertät näherte, nicht eigene Wege ging, wurde er kastriert und auch weiterhin per Hof-Hausbesuch durch den Tierarzt versorgt, der ihn regelmässig entwurmte und impfte.

Der Rüde mit dem Namen Ben war ein ausgesprochen lieber Hund und war mit allen Lebewesen gut Freund: er liebte die Katzen, die Hühner, die Gänse, die Ziegen,  die Pferde, die Schweine und ebenso alle Menschen. Nach langer Krankheit verstarb eines Tages der Halter des Hundes. Die Witwe musste den nur gepachteten Hof verlassen und in eine nicht ebenerdige Mietwohnung umziehen. Ben blieb vor Ort, auf „seinem“ Hof. Das Anwesen wurde nun von einer Erbengemeinschaft verwaltet und eigentlich hätte alles wie bisher weiterlaufen können, denn unterschiedliche Menschen stellten ihre Pferde, ihr Geflügel und ihre Katzen dort ein und Ben war – wie gewohnt – mit allen gut Freund!  Obwohl das sehr grosse Hof- und Koppelareal niemals hundesicher eingezäunt war, verliess Ben es nicht. Manchmal, in heissen Sommern, machte er sich auf den Weg zum nahen Flüsschen Elde, um sich abzukühlen, kam aber umgehend nach dem Erfrischungsbad zurück getrottet.

Nach Auszug seiner früheren Besitzerin kümmerte sich ein freundlicher Mann zweimal täglich um Ben. Er fütterte ihn abends und sperrte ihn über Nacht in einen Zwinger, am Morgen kam er und öffnete die Tür desselben. Diese Geschichte hätte für den inzwischen achtjährigen liebenswürdigen Ben bis zu seinem Lebensende so weiter gehen können, denn der Hund fiel niemandem zur Last, der Betreuer hätte ihn weiterhin versorgt und seine Besitzerin hätte weiterhin das Trockenfutter für ihn bezahlt.

Leider hat die Erbengemeinschaft nun beschlossen, dass der Hund „verschwinden muss“ – und zwar bis Ende August. Der Hinweis, dass ein Hund dieser Grösse und dieses Alters kaum eine Chance haben wird, ein neues Zuhause zu finden, verhallte ungerührt. Die Besitzerin ist verzweifelt und bat mich weinend um Hilfe. Sie fragt sich bereits, ob sie einen Tierarzt finden wird, der den gesunden, lediglich übergewichtigen Hund töten wird!

Ich hoffe so sehr, dass es Menschen mit einem grossen Herzen und einem nicht zu kleinen Gelände gibt, auf dem Ben seine letzten Lebensjahre in einem Stall oder einer geräumigen Hütte verbringen dürfte. Ben ist ganz sicher nicht glücklich, wenn er in eine Wohnung oder ein Haus umziehen müsste, ausser, er hätte die Möglichkeit, von einem geräumigen Flur aus morgens ins Freie zu gelangen.

Ich habe beim Fotografieren des freundlichen Riesen erlebt, wie er mit einem fremden Rüden, mit Geflügel aller Art und Pferden umging: er beachtete alles überhaupt nicht. Auch meinen Mann und mich begrüsste er freundlich, roch ausgiebig an den hochinteressanten Hosenbeinen von uns und trollte sich nach einer Streichel-Runde wieder. ieser Hund ist absolut unauffällig, freundlich und einfach nur vor Ort – niemand braucht Ärger oder Stress mit ihm auf dem eigenen Grundstück zu befürchten. 

Und sollte Ihr freundliches und lebensrettendes Angebot nicht gerade aus dem Süden Deutschlands kommen, dann finden wir sicher eine Lösung, den ggf. narkotisierten oder auch nur sedierten Ben in einem Auto – vielleicht dem Hundsmobil – zu transportieren. Ich hoffe auf rettende Resonanz für diesen XXL-Sanft-Rüden.

 

 

Bitte wie immer schriftlich unter  info@hundshuus.de  

Wer einmal schauen möchte, wo Ben ungefähr lebt, gibt Dömitz/Elbe  in Sachsen-Anhalt in den Routenplaner ein. Ben wohnt nur wenige km davon entfernt. 

 

                                  

 

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