Hundeglück 2011

 

 Clara bleibt !

 



* zwischen 2002 u. 2006 - 30 cm Schulterhöhe - 7,8 kg - kastriert - geimpft - entwurmt - gechipt und registriert

CLARA 

Die Stammleser vom Hundshuus kennen sie bereits: Clara, auch Clärchen genannt.

 

Im September 2009 wurde sie an einer stark befahrenen Strasse aufgegriffen und in den Fundhunde-Zwinger der zuständigen Gemeinde gebracht. Aber niemand vermisste sie: sie war ein Engelshund – ein Hund ohne vorherigen irdischen Besitzer. Demzufolge musste sie von der Himmelskante gestossen worden sein, um im Hundshuus Aufnahme zu finden. Offensichtlich war nämlich im Hundehimmel das Narkosemittel ausgegangen und der Himmels-Veterinär schien im Urlaub zu weilen. Jemand himmlisches erhoffte sich Abhilfe für die arme Hündin auf dem Erdboden, denn Clara schleppte zwei riesige Beulen auf Grund von Leistenbrüchen zwischen ihren Hinterbeinen mit sich herum. Sie war kaum bemuskelt und watschelte mit nach aussen gedrehten Hinterbeinchen wie eine Ente umher.

Aber schon eine Woche später war dieses Problem nach einer längeren und komplizierten  Operation aus der Welt geschafft. Clara zierten zwei Narben in der Bauchdecke und die Heilung nahm ihren Lauf.

Zum Ende des Jahres zog Clara gut genesen in ein neues Zuhause, welches ihr aber schon acht Wochen später durch die Halter mit den Worten: „ ……so haben wir uns das aber nicht vorgestellt!!“ gekündigt wurde.

Clara sollte sich dort völlig anders als in meinem Text beschrieben gezeigt haben und komplett unsauber gewesen sein, Möbel angefressen haben, die Katze gejagt haben (mit der sie vorher lt. mail gekuschelt hatte), sie sollte  Autos verfolgt haben und beim Anblick anderer Hunde schier ausgerastet sein.

Wir nahmen sie erfreut wieder auf, nur zog sie diesmal mit ihrem hier neu gefundenen Freund Purzel – einem gleich grossen Vermittlungshund – gleich zu Beginn der Übernahme zum Privat-Hunderudel ins Wohnhaus mit ein.  Und um auf Nummer Sicher zu gehen, wurde ihr von nun an für die Nacht eine Hundebox zugewiesen, um zu testen, ob sie tatsächlich unsauber sei.

Clara liebte die Box von Anfang an und hat in der gesamten Zeit seit Februar nur einmal gefiept, um hinaus gelassen zu werden und schnell im Garten zu verschwinden. Ansonsten war keinerlei Unsauberkeit zu erkennen. Wobei ich erwähnen muss, dass unsere Hunde im Haus alle 2 - 2,5 Std. in den Garten kommen. Das liegt an der Struktur des Rudels, in welchem alle Altersklassen vertreten sind und ein Training der Jungen sowie eine Erleichterung für die Alten ist dadurch keine Frage.

 

Das Clara andere Hunde anbellt oder gar bei deren Anblick ganz närrisch wird, kann ich nicht bestätigen, da sie erstens in einem Riesen-Rudel läuft, im Haus mit einem Teil des Rudels eng zusammen lebt und bei Begegnungen mit Fremdhunden in freier Natur über ein kurzes Abrufen sofort brav mit mir weiter läuft.

Ich denke, da Clara etwas dicklich aus dem Kurzzeit-Zuhause zurück kam, dass sie dort vor Ort nicht genügend ausgelastet war und sich schlicht und einfach schrecklich unwohl fühlte. Sie fing dort also an, Ersatzbefriedigungen zu suchen.

Inzwischen ist sie eine quirlige, mit perfekten geraden Hinterbeinen versehene, schlanke und gut bemuskelte kleine Russellin, die täglich per Fahrrad oder Quad mit Hunde-Freundin Ronja um die 10 km im Schweinsgalopp zurück legt. Sie rennt nicht, sie fliegt eher.

Clara ist eine „wetterfühlige“ Hündin. Sieht sie nach öffnen der Haus- oder Terrassentür, dass es regnet, bekommt ihr Gehirn blitzschnell den Befehl: Blase ist leer, Hund kann im trockenen Haus bleiben! Auch im verschneiten Winter ist sie bemüht, möglichst alle Beinchen ohne Bodenhaftung am Körper anzuklappen. Bisher gelang es nicht so richtig, sie versucht deshalb, getragen zu werden und fängt nach kurzer Zeit an, mit den Zähnen zu klappern und am ganzen Körper zu bibbern. Das wirkt! Spätestens dann tragen wir sie unter der Jacke. Auf Spaziergängen hat sich aber natürlich einen dicken Fleecemantel an, den sie liebt.

Hier im Wohnhaus hat sie tatsächlich zu Beginn das ein oder andere Holzteil (wir nennen es Möbel) ein wenig verschönert. Die Treppenstufe hat jetzt ihre rechteckige, etwas harte Form in einen sanften Bogen geändert bekommen und wir sind der Meinung, dass es deutlich besser aussieht als vorher.

Auch hat Clärchen die Stuhl-Quersprosse etwas belüftet- allerdings während des Frühstücks, als mein Mann auf genau diesem Stuhl sass. Und das zeigt ganz deutlich, dass Clara kein Unrechtsbewusstsein hatte, es also sicher niemals gezeigt bekam, welches Verhalten im Haus erwünscht ist.

Bei einem Jack-Russell-Terrier, der bei der benachbarten „Tierhilfe Wendland“ vor einiger Zeit Aufnahme fand, konnte recherchiert werden, dass der Rüde ursprünglich von einem Vermehrer aus Sachsen-Anhalt stammte und dort sein gesamtes junges Leben in einer Kaninchen-Buchte gehalten wurde. Wie soll ein Hund unter diesen Umständen wissen, was in Häusern erlaubt und verboten ist? Und wer sagt mir, dass Clara nicht ebenso aus dieser Haltung stammt? Oder vielleicht niemals etwas anderes als einen Zwinger kennen gelernt hat?

Menschen, die Fund-Hunde aus dem Tierschutz übernehmen, sollten generell eine grösstmögliche Toleranz mitbringen, da wir alle nicht ahnen, was diese Tiere erlebt haben und durch welche Aufzucht sie beeinflusst wurden. 

Aber zurück zum Thema Verbiss: inzwischen hat Clara gelernt, dass ein stets übervoll  gefüllter Spielsachen-Korb für sie (und die anderen Hunde) zur Verfügung steht und sie geniesst es sehr, Berge von Spielsachen zu horten und genüsslich zu bearbeiten.

Überhaupt ist sie ein unauffälliger kleiner Traumhund, der sich wunderbar in dieses unser Rudel eingepasst hat. Am liebsten kuschelt sie mit Purzel oder Ursus in den Kudden, ist aber generell mit allen Hunden gut Freund.

Zwischenzeitlich ist Clara kastriert worden, sie ist natürlich regelmässig entwurmt und komplett geimpft sowie gechippt und registriert. Altersmässig kann sie zwischen vier und acht Jahren eingeordnet werden.  

Ich habe aus dem Fehler der Erstvermittlung gelernt:

Clara wird nur noch an jüngere, sportliche und vor allen Dingen TERRIER-ERFAHRENE Halter mit bereits vorhandenen Hunden, möglichst ebenfalls Terriern, vermittelt.

Clara kann ohne Probleme in einem Büro „mitarbeiten“, wenn als Ausgleich dafür anschliessend genügend Bewegung geboten wird. Sie liegt stets mit allen Hunden neben meinem Schreibtisch und schläft, wenn PC-Arbeit getan werden muss.

Verschiedene Bewerber hätten sie zwischenzeitlich gerne adoptiert, leider aber in Haltungsbedingungen, bei denen wieder Probleme zu erwarten sind. Clara ist eine intelligente kleine Maus, sie ist nicht geeignet, als Partner eines alten Hundes den Tag im Garten alleine ohne Ansprache zu verbringen, auch nicht, wenn der Garten wie bei einem Interessenten fast Park-ähnlich gross gewesen wäre. Sie ist auch nicht als Therapie-Partner für einsame und gelangweilte Einzelhunde geeignet. Sie ist selber ein agiler und typischer Jack-Russell-Terrier, dem auch etwas geboten werden muss. Und dazu gehört nicht nur ausschliesslich Bewegung, sondern auch Gymnastik für den Kopf.

Mir ist es bei der erneuten Vermittlung dieses Hunde-Schatzes extrem wichtig, dass es für immer stimmt und dazu MÜSSEN Sie Terrier-erfahren, sportlich und mindestens mit einem weiteren Hund ausgestattet sein. Sicher hätte Clara nichts gegen Kinder einzuwenden, nur sollten diese bereits grösser sein und nicht mehr so viel Zeiteinsatz von ihrer Mutter erfordern, damit unter dem Strich nicht wieder Clara Zuwendung vorenthalten wird.

 

Bitte bewerben Sie sich nur, wenn diese Kriterien erfüllt sind, denn ich möchte für diesen Hund den allerbesten Platz bekommen. Eine erneute Fehlvermittlung kommt keineswegs in Frage. Und da Clara bei uns mit dazu gehört, besteht auch kein Zeitdruck bei der Suche nach dem neuen Heim.

Gerne erwarte ich Ihre ausführliche schriftliche Schilderung zum potentiellen Hundealltag für Clärchen in Ihrem Haus.

 

info@hundshuus.de

 

 

+ zum Seitenanfang

+ zum nächsten Hund

+ zur Startseite von Hundshuus