Hundeglück 2016

 

Bent VERMITTELT


Aus meiner – rein subjektiven – Sicht ist er einer der Schönsten: er hat die längsten Wimpern, die ich je an einem Augenpaar seiner Gattung gesehen habe, er hat lustig gelocktes Haar und bei seiner Stammfarbe konnte er sich nicht entscheiden. Nach ewigem Zögern wurde ihm kurzerhand eine Mixtur verpasst, die den edlen Überbegriff „tricolor“ bekam.

Er ist anschmiegsam und ist rein entwicklungstechnisch kurz davor, dass Schnurren zu praktizieren. Aber er ist auch kein Schlaf-Pantoffel! Die Gene, die er in sich trägt, versprechen immer ein herrlich abwechslungsreiches, stets nach neuen Lösungen suchendes Leben.  Aber so sind sie nun einmal – die Terrier und deren Abkömmlinge mit Terrier-Anteilen.

Was will  der Mensch mehr, wenn er auf der Suche nach einem neuen, interessanten Partner mit vier Beinen ist?  

Mein lieber Bent ist ein Hund, der mich voll in seinen Bann gezogen hat. Er ist intelligent, er hinterfragt immer wieder, wie ernst meine Ansage ist und er ist bereit, von Zeit zu Zeit klein beizugeben.
Aber eben in Terrier-Manier nur von Zeit zu Zeit.  

Das Thema KOMM auf Ruf sitzt perfekt. Denke ich zumindest. Jedes zehnte bis dreissigste Mal allerdings ist dieser Begriff offensichtlich in Vergessenheit geraten. Oder sollte es an meiner Aussprache liegen?  Ich weiss es nicht. Aber wie auch immer: ich gehe zu Bent, hake wortlos meine kurze Leine ins Halsband, wiederhole meinen Befehl und er folgt ohne geringsten Widerstand. Das vorher überaus interessante Mauseloch kann warten.

Ich würde mich freuen, wenn Sie, lieber Hunde-Interessent, bereits wissen, dass Terrier generell „anders“ gestrickt sind. Schön wäre es, wenn Sie es aus Erfahrung wissen und diesen Charakteren verfallen sind. Wobei Terrier nicht gleich Terrier ist. Sicher hat der Deutsche Jagdterrier den mit Abstand schlechtesten Ruf innerhalb dieser grossen  Familie. Aber auch die unzähligen Jack Russell-Terrier, die ihr nun trauriges Leben in Tierheimen oder sonst wo untergebracht fristen, können ein Lied von falscher Erwartungshaltung ihrer früheren Besitzer singen.

Unsere liebe, inzwischen sehr alte Clara könnte dazu einiges beisteuern: hier im Hundshuus einfach nur bezaubernd, wurde sie an ehem. Labrador-Halter vermittelt, die ich natürlich auf die gravierenden Unterschiede beider Rassen hingewiesen hatte. Aber schon nach kurzer Zeit kam ein Anruf der damals neuen Halter mit dem vorwurfsvollen Einleitungssatz: …So haben wir uns das aber nicht vorgestellt gehabt…..!!!

Clara hatte dort den anfänglich sehr gemochten Kater gejagt, die Möbel angefressen, Autos gejagt, ins Haus gemacht usw. .
Sie kam sofort zurück zu uns, diesmal gleich ins Privatrudel. Und war niemals mehr „auffällig“ oder renitent.

Terrier möchten eine sehr klare und souveräne Führung durch ihre Menschen haben (wie alle anderen Hunde ebenso!), zeigen aber bei fehlenden „Führungs-Qualitäten“ innerhalb des Rudels auch schnell Eigenarten, die wir Menschen nicht gerade schätzen.



Ich möchte hier allen Interessenten für Terrier und deren Mischlinge, also auch Bent, dringend dazu raten, eine Hundeschule zu besuchen.
Und das nicht, weil die zu vermittelnden Hunde irgendwelche Monster sind, sondern weil im Abstecken der Stellungen innerhalb eines neuen Rudels/einer neuen Familie  leicht Fehler gemacht werden.
Denn ist der Neue nicht bezaubernd, wie er die Socken der Kinder stiehlt und diese knurrend auf der Couch sitzend verteidigt? Und kann man diese kleine Albernheit nicht später immer noch korrigieren?  

Mit solchen „Kleinigkeiten“ beginnt ein  unglückliches Zusammenspiel innerhalb der Mensch-und-Hund-Beziehung. Denn die Freiheiten, die ein Terrier sich herausnimmt, summieren sich leicht. Und es besteht nicht der geringste Zweifel daran, dass Terrier extrem intelligente Hunde sind.
Ich muss immer an eine nette, aber auch sehr direkte Freundin denken, die hier im Norden Hunde vermittelt. Sie lehnte manche Vermittlungen mit den Worten an die Interessenten ab: Der Hund sollte NICHT schlauer als sein neuer Halter sein.....!



Für den Betroffenen mag das nicht schmeichelhaft klingen, aber es entspricht der Wahrheit.

Alle Hunde haben nicht nur den sechsten, sondern deutlich mehr Sinne als wir Menschen. Nur die Terrier sind in der Hinsicht bemerkenswert ausgestattet.

Aber der Sinn meiner vielen Worte ist nicht der, Sie abzuschrecken. Er ist der, dass Sie, wenn Sie sich für den wunderbaren Bent interessieren, nicht denken, er ist ein netter kleiner dekorativer Zeitvertreib für die Kinder.

Bent hat bei dem vorigen Halter gelernt, bzw. kam damit durch, dass er andere Hunde im Kleinstadt-Leben anpöbelte.
Als er im Hundshuus einzog, wurden ihm nach anfänglicher Entspannungszeit alle vierbeinigen Mitbewohner vorgestellt. Es gab nicht einmal ein kleines Problem. Ebenso wenig darf er ausserhalb des Hofes pöbeln. Eine kurze Erinnerung genügt vollkommen, um meinem Wunsch Nachdruck zu verleihen.

 Der Hund ist aus meiner Sicht leichtführig, gut zu erziehen und eine Glücksgabe, WENN……. Ja, wenn Sie bereit sind, gezeigte „Un-Arten“ nicht zu tolerieren, ggf. eine Hundeschule zu besuchen oder Sie bereits Terrier kennen und ihnen verfallen sind.

Bent ist am 28.03.2013 geboren, hat 46 cm Schulterhöhe. Er ist geimpft, entwurmt, gechippt, kastriert und im Niedersächsischen Register gemeldet.
Bent wird gebarft, hat keine Allergien und ist kerngesund.

Hier im Hundshuus ist Bent der Traum eines Hundes. Er bringt allerdings eine Unart mit, die Sie akzeptieren sollten: er stiehlt! Und zwar stiehlt er Beerenfrüchte direkt von der Pflanze oder dem Strauch.



Egal, ob Himbeere oder Brombeere oder Erdbeere: er mag sie alle! Frisch selber abgepflückt.
Und  nicht, dass Sie denken, Bent wäre hungrig. Weit gefehlt. Sein morgendliches Futter  beim ersten Rundgang verschmäht er oft, seine abendliche BARF-Ration frisst er ebenso wie seine Knochen oder Ochsenziemer sehr manierlich und ohne Hast. Es ist eben eine spezielle Vorliebe für diese frischen Früchte, die ihn im Garten einer Person, die Konfitüren herstellen möchte, eher unbeliebt machen.  

Wenn Sie nicht der Besitzer einer Himbeer-Plantage sind, ausserdem Spass an Arbeit mit intelligenten Hunden haben, dann sehe ich Ihrer schriftlichen Bewerbung für Bent gespannt entgegen.

Bitte wie immer unter info@hundshuus.de















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