Hundeglück 2018

 

ABEL  

Ich denke, dass die Unterschiede zwischen einem Dating-Portal und einer Hundevermittlung äusserst gering sind…

Auf beiden Seiten sucht eine Partie nach einem guten, geeigneten Pendant.

Dabei spielen natürlich bereits vorgefasste Ideale eine grosse Rolle, gewisse Äusserlichkeiten oder Lebensumstände sollen mit den eigenen Wünschen oftmals fast deckungsgleich sein.
Der Nachteil einer Hundevermittlung ist jedoch ein gravierender: der suchende Hund kann weder sprechen noch tippen – er benötigt eine Tippse.

Und so werde ich in diesem Fall versuchen, die Gedanken und Wünsche eines bezaubernden Vierbeiners in Worte zu übersetzen.
Ehe ich Ihnen meinen suchenden Hund Abel näher vorstellen möchte, würde ich vorab gerne seine/n Traumpartner ein wenig umreissen, damit Sie nicht eine Menge Text lesen müssen, um am Ende festzustellen, dass SIE der/die absolut Falsche für Abel wären.

 

Abel ist auf der Suche nach einem ländlichen, ruhigen Umfeld mit wenig Aussenreizen. Er liebt die Natur, den Wald, die Felder und würde gerne täglich darin mit Ihnen herumstreifen.
Seine neuen Partner wären geradezu ideal, wenn sie in einem katzenfreien Haus leben würden, in dem keine Kindergeburtstage oder rauschende Partys mehr gefeiert werden. Das neue Rudel wäre weiterhin genau seine Kragenweite, wenn es Menschen mit ruhigem Naturell ohne hektisches Hantieren, lautes Brüllen und ohne temperamentvolle Wutausbrüche wären.

 

Wenn ihre Stimmen leise, fast sanft und mit Wärme nach ihm rufen würden, dann würde Abel dahinschmelzen und sich nach kurzer Zeit vertrauensvoll auf sie/Sie einlassen und Ihr Freund werden.

Die neuen Traum-Rudelmitglieder sollten Hunde-erfahren sein und Stress, Angst, Unsicherheit oder ähnliche Gefühlsregungen bei einem Hund erkennen können. Sie sollten beim Blickkontakt von Seiten des Hundes her bestätigen, ermutigen, aber genauso bei unerwünschtem Verhalten regulierend/korrigierend einwirken können.

Eine verzwickte Situation (Krach, Menschen- und Hundemengen o.ä.) sollte mit einem souveränen „Ich mach` das schon, komm mit!“ von Ihnen „entspannt“ werden.

 

Aber kommen wir einmal auf Abel (engl. Aussprache) zu sprechen: er ist ein 2012 geborener, kastrierter Rüde, der als reinrassiger, rauhaariger Kromfohrländer das Licht der Welt erblickte. Zum Glück gehörten die Kromfohrländer nie zu den „Modehunden“, was ihnen Massenvermehrung in dunklen Scheunen oder Kellern von nur am Gewinn orientierter Subjekte ersparte.

 

Abel war im Geschwisterumfeld der zögerlichste, ängstlichste kleine Mann.

Seine neuen Halter nahmen ihn liebevoll in ihrer Familie auf und boten ihm ein behütetes Leben auf dem Lande. Er lernte andere Kinder, andere Hunde und das gesamte Umfeld kennen und lieben.

Gab es „furchteinflössende Begegnungen“ mit Kühen, Radfahrern oder ähnlichen Dingen, wusste er sich bei seinem Rudel geborgen und bekam alle Zeit der Welt, diese Sachen in Ruhe kennen zu lernen.

Abels Welt war in Ordnung. Bis zu dem Zeitpunkt, als sich im privaten Umfeld seines Rudels alles veränderte und er mit seiner weiblichen Bezugsperson in die Stadt nach Berlin zog.  

Es waren unvorstellbar viele neue Eindrücke zu bewältigen, zu verarbeiten und es war nicht leicht für ihn, gute Miene zum bösen Spiel zu machen.

Die andere einschneidende Veränderung für Abel war ein Alltag, in dem deutlich weniger Zeit für ihn und seine Interessen blieb, denn seine einzige Rudel-Bezugsperson arbeitete. Abel lernte Gassi-Gänger und viele andere, ihm unbekannte Menschen kennen.

Leider ist es seiner Rudelführerin aus beruflichen Gründen nicht möglich, ganz genau zu wissen, wann sie Zeit für ihren auf sie wartenden Vierbeiner hat, da an ihrem Arbeitsplatz unvorhersehbare Überstunden möglich sind.

Und so hat Abel deutlich und traurig zu erkennen gegeben, dass er so gerne wieder im festen Reich seines Rudels, im ruhigen Umfeld auf dem Lande leben würde.  

Viele Hundehalter in vergleichbarer Situation können ein Lied davon singen, wie schwer schon der allererste Schritt, der Entschluss zur Abgabe eines geliebten Hundes ist. Aber das Ziel ist es, Abel ein deutlich schöneres Leben zu ermöglichen.

Und wenn das perfekte neue Rudel gefunden ist, kann eines Tages sicher auch seine jetzige Halterin glücklich an die Abgabe ihres Freundes zurückdenken……

Aber zurück zu Abel: er hat mich im Hundshuus besucht und sich von seiner besten Seite gezeigt. Er ist ein zu Beginn reservierter Hund, dessen Albtraum begeistert juchzende, auf ihn zustürzende Menschen wären, die ihn kraulen und anfassen möchten.
Ich habe ihn völlig ignoriert und bin erzählend mit seiner Halterin durch den Wald geschlendert. Die große Kamera und das Geklicke des Auslösers haben ihn nicht gestört.
Nach einer Weile haben wir uns auf eine Bank gesetzt, ich habe meine Hand herabhängen lassen und Abel kam, um zu schnuppern. Eine viertel Stunde später sprach ich ihn leise an, lockte ihn und er kam ohne Scheu.

Dieses Verhalten ist für Kromfohrländer nicht ungewöhnlich, sie sind nicht everybodies Darling und wollen selber entscheiden, wer wann zu ihrem Freund wird.
Als ich Abel durch die Gehege-Abgrenzung hindurch zwei hier lebende, ihn anpöbelnde Hunde zeigte, war er nicht ängstlich, nahm aber sofort Blickkontakt zur Rudelführerin auf, um auf weitere Anweisungen zu warten. Als diese ihm sagte, dass alles in Ordnung sei, zog er ruhig weiter seine Runden.
Im Spielzeug-Eimer befand sich ein Wurfstock aus kaufestem, weichem Material, den er begeistert aufnahm. Und dann musste er mir einmal zeigen, wie schnell und elegant er rennen kann.
Abel zog seine Runden, warf den Stock in die Luft, fing ihn geschickt und apportierte wie der Blitz.
Was für ein leichtfüßiger, behänder Hund! (kleine Information am Rande: er wiegt nur 14 kg). Abel schwimmt begeistert und hat keinerlei Unbehagen bei Wasser.

Als Auto-Beifahrer ist er ebenso perfekt: er hat eine Box im Wagen und liegt entspannt und glücklich bei Ausflügen mit dem Wagen.

Mich hat dieser Besucher sehr beeindruckt, da er ein Hund meines Beuteschemas ist, die große Klappe der Terrier aber nicht zeigt.

 

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