Obwohl
Vincent nicht im HUNDSHUUS wohnte, sondern ein im Tiergnadenhof
wohnender Hund war, fand er mehr durch Zufall seinen Traumplatz durch
diese Seite.... Vincent,
der grosse Kangal, hatte zwei mal erhebliches Pech. Seine erste Familie
brachte ihn nach einer langen Zeit zurück mit den Worten: ......wir
haben Angst, dass die Nachbarn vor ihm Angst bekommen könnten.....!!!!
Richtig gelesen, die Nachbarn hatten keine Angst, sondern könnten
evtl. nur welche bekommen!! Es
sass ganz tief, ich musste sie trösten, dass es offensichtlich zu
spät war, diesen Hund zu übernehmen. Aber, wie der Zufall so
spielt: ich hob ihre Adresse auf! Und als feststand, Vincent käme
zum wiederholten Mal zurück, fuhr die Frau los, holte ihn kurzentschlossen
auf ihr grosses Grundstück zu ihren fünf Französischen
Bulldoggen und ihrem Mann ins Haus. Und dort lebt Vincent seitdem glücklich,
respektiert und geliebt bei Ina und Mann bei Schwerin. Zitat
aus einem Brief an mich: Vincent ist ein Herdenschutzhund und sehr eigen in seinen Entscheidungen. Was er nicht will, das will er nicht. Als er zu uns kam, konnten weder mein Mann noch ich wirklich an ihn ran. Nicht das er aggressiv war, aber er haute einfach ab. Also haben wir ihn einfach machen lassen. Die Tür zum Haus war immer auf, so dass er entscheiden konnte, ob er den Kontakt zu uns wollte oder nicht. Ich persönlich habe es mir abgewöhnt, mir etwas vorzunehmen, was mit Vincent in Zusammenhang steht. Nehme ich die Leine, um seine Gassi-Runde zu drehen, will er garantiert in den Teich zum Schwimmen. Will ich mit ihm toben, will er garantiert dösen. Na und? Wichtig ist für mich, dass er Vertrauen zu mir hat und ich ihm nicht unbedingt meinen Willen aufzwängen muss. In den entscheidenden Augenblicken sind wir mittlerweile soweit, dass er auf mich hört. Ein "Nein" kann Vincent mittlerweile als "Nein" akzeptieren und wenn ich nach ihm rufe, steht er in Nullkommanichts vor mir. Ist doch toll, oder? Kurzzeitig entwickelte er Angstaggressionen gegenüber meinem Mann. Vincent muss in seiner Vorgeschichte mal richtig verprügelt worden sein von einem Mann. Denn sobald mein Mann einen Stock in der Hand hatte, fing "Vin" an, seine Drohgebärden aufzuführen. Mit Schwanz unten durch. Hatte ich einen Stock in der Hand, störte ihn das nicht. Aber mit Geduld und Spucke haben wir auch das hinbekommen. Es gibt immer noch Momente, wo man denkt, wie bekommen wir denn das nun wieder hin. Aber wir haben einfach festgestellt, dass alles viel einfacher geht, wenn wir ihn als "Eigenständigen" behandeln. Er duldet mittlerweile auch, dass unsere anderen Hunde sein Futter auffressen (es gibt ja immer wieder Nachschub) und auch die beiden grossen "Angsthasen" bewegen sich fast angstfrei auf dem Grundstück.
Wissen Sie, was ein Herdenschutzhund ist? Nein,
es ist kein Hütehund. Aber dazu später mehr. Vorab erst einmal
der Hund, um den es sich hier handelt:
Er
hat eine Schulterhöhe von 68 cm, die sich in dem Alter auch nicht
mehr verändern wird, wohl aber seine Breite. Der Rüde wird mit
ca. 3 ahren fertig entwickelt sein. Wenn Sie nun generell Interesse an Vincent haben, dann sollten wir noch ein wenig genauer abklären, ob SIE die Richtigen sind.......
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Der Kangal , ebenso wie der etwas schlankere und längerhaarige "Bruder", der Akbash, gehören zu den Herdenschutzhunden. Unter anderem gehören auch die russischen Owtscharka-Rassen, der Komondor, der Kuvasz, und einige polnische sowie slowenische Rassen zu ihnen. Diese
Rassen wurden über mehrere Jahrtausende dazu gezüchtet, dass
sie völlig auf sich gestellt bei den grossen Schaf- und Ziegenherden
zurück blieben, um diese ab Einbruch der Dunkelheit gegen Bären
oder Wölfe auf Futtersuche zu verteidigen. Herdenschutzhunde
sind sehr selbstständige Hunde - Hunde, die sich mit dem empfangen
und sofortigen Ausführen von Befehlen schwer tun. Diese Hunde hatten
immer wenig Kontakt zu Menschen, waren es also gewohnt, eigenständig
zu entscheiden, zu beurteilen, abzuwägen und zu handeln. Das heisst
nicht, dass diese Hunde nicht gehorchen. Sie müssen aber aus der
Sicht ihrer Halter so akzeptiert werden, wie sie nun einmal sind. Und
dazu gehört kein Gehorsam a la Schutzhund. Ich
möchte Ihnen als potentiellen Hundehaltern wirklich keine Angst machen,
indem meine Beschreibung zu drastisch klingt, aber Halter, die diese Hunde
bei sich aufnehmen wollen, müssen einfach wissen, dass es sich nicht
um ein Wollknäuel für die Kinder zum spielen handelt und auch
nicht um einen Ball apportierenden Hund. Die Herdenschutzhunde müssen
in ihrer manchmal etwas unnahbar erscheinenden Art und ihrem kaum vorhandenen
Spieltrieb von ihren Haltern respektiert und akzeptiert und auch geliebt
werden. Eigenheiten, die über Jahrtausende herausgezüchtet wurden
, kann kein unzufriedener Besitzer abgewöhnen oder ab-erziehen. Vincent hilft es auch nicht weiter, wenn wir diese Rassen sicher nicht in Deutschland züchten sollten, aber ich denke, vielleicht kann der eine oder andere diesem schönen Hund ein neues Zuhause bieten. Ich möchte noch einmal kurz die Ansprüche dieser (und anderer Herdenschutzhund-Rassen ebenso) formulieren: Die
neuen Halter sollten Vincent nicht übernehmen wollen, um sich mit
einem grossen Hund einer unbekannten Rasse zu schmücken. Sie sollten
vielmehr geprägt sein von Respekt und Bewunderung gegenüber
eigenständigen Hunden. Eine Schutzhundausbildung sollte den neuen
Haltern völlig fern liegen. Diese Hunde sind mit genügend natürlichem
Schutztrieb ausgestattet, den man nicht durch anstacheln noch erhöhen
sollte. Freunde von uns haben aus meiner Vermittlung einen damals gleichaltrigen Hund wie Vincent übernommen. Sie hatten nur Erfahrung mit Hütehunden, die ja immer MIT DEM MENSCHEN ZUSAMMEN Herden hüten und deshalb auch auf genaue Befehle angewiesen sind. Es handelte sich um einen Kaukasischen Owtscharka-Rüden. Er wurde ebenfalls kastriert, und heute, im März 2002 ist er bereits 12 ½ Jahre alt und immer noch ein wunderbarer Hund. Es gab nie Probleme mit ihm, er wurde aber auch immer respektiert und auch von Zeit zu Zeit korrigiert, wenn er meinte, dass Rudel führen zu müssen.... Wenn Sie glauben, den Anforderungen eines guten Kangal-Halters gewachsen zu sein, besuchen Sie doch einfach Vincent in der Nähe von Hamburg und schauen Sie selber einmal.
Telefon 0172 - 9752626
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