Natürlich gibt es Wunder!!

 

Daran besteht für mich überhaupt kein Zweifel.

Wenn man jahrein jahraus mit Hundeschicksalen zu tun hat, die niemals schön beginnen, dann ergibt sich zwangsläufig nach einiger Zeit eine Art  „mich kann nichts mehr erschüttern“ - Grundstimmung.

Diese Stimmung ist sicher von Zeit zu Zeit durch sehr angenehme Vermittlungen weggewischt, aber schon beim Betreten des Büros  und einem ankommenden Anruf kann das ganze kippen…. Viele meiner Texte durchzieht ein trüber Hintergrundston – ähnlich dem Novemberwetter.

Oft habe ich mich gefragt, wie andere Leute im Tierschutz die Belastungen aushalten und denke, dass es hilfreich ist, wenn man sich austauschen kann und gemeinsam an Projekten arbeitet. Nun haben Dinge bekanntlich zwei Seiten und in unmittelbarer Nachbarschaft kann ich erleben, wie die Kraft einer äußerst engagierten Tierschützerin am Miteinander mit Vereinsmitgliedern zu zerbrechen droht.
Wohlweislich habe ich mich vor 30 Jahren zum Alleingang im Bereich Hundehilfe entschieden.

Worauf ich aber kommen möchte, sind die Wunder, die mich im Laufe der letzten Zeit ereilten. Und obwohl kein gläubiger Mensch, kann ich diese Vorfälle nicht anders betiteln… 

* Zum einem ist sicher an erster Stelle immer noch die großzügige Spenderin für die 4fach-Hüfterneuerung von
Max & Moritz zu benennen. Sie hatte vor drei Jahren spontan nach einem Fernsehbeitrag die Gesamtsumme für eine äußerst kostspielige Operation zur Verfügung gestellt. Diese Summe liegt sicher auf einem eigenen Konto und wird zu gegebener Zeit den jetzigen Haltern und Max & Moritz selber zugute kommen.  

Genau diese Frau war aber zusätzlich  der Meinung, sie könne nicht nur eine Summe auf einem Konto bereitstellen, sondern müsse auch aktuelle Hilfe leisten.  Deshalb erreicht mich monatlich ein Betrag, der es mir ermöglicht, nach einer Weile des Sparens auch einmal Hunden zu helfen, die NICHT in die Vermittlung gehen. Vermittlungshunde „verdienen“ die von mir verauslagten Kosten zumindest teilweise über die Schutzgebühr, die die neuen Halter für sie an mich bezahlen. Gerade vor einer Woche  konnte eine Border-Collie-Mix Hündin kastriert werden, deren Kosten ich auf Grund des monatlichen Betrages zahlen konnte und die nun weiterhin sicher in der Familie mit mehreren Rüden lebt.

Ich bin immer noch voller Dankbarkeit für Ihre Großzügigkeit, liebe Frau Ehlerding. Sie helfen nun schon so lange und haben immer Vertrauen gezeigt – Ihnen selber alles Gute dafür!!  

* Zu einem weiteren Wunder rechne ich ganz gewiss auch die Rettung von Timmy aus der Betonzelle der slowakischen Tötung. Seine Veränderung von einem nackten, extrem gestressten Hund mit chronischem Durchfall zu einem glänzenden, langhaarigen geliebten Familienmitglied (mit wunderbar geformten Kothaufen!!) ist ein kleines Wunder für sich.  

* In dieser Aufzählung darf keinesfalls mein Hundsmobil vergessen werden. Es wurde mir eines Tages von den neuen Besitzern von Ursi vor die Tür gestellt – fertig mit Hundeboxen, Hundshuus-Beschriftung und frisch ausgewechselten Verschleißteilen versehen! Einen VW-Bus als Hundsmobil geschenkt zu bekommen, das passiert nicht alle Tage und war sicher ein Wunder für sich. Inzwischen hat sich einiges verändert: Nach einem privaten Desaster seiner Familie ist Ursi wieder ins Hundshuus  zurückgekommen und sofort von uns adoptiert worden! Nun haben wir diesen wunderbaren Hund, ein Hundsmobil und ich könnte mir heute nicht mehr vorstellen, wie es ohne die beiden im Alltag laufen sollte…. 

* In die Aufzählung der wunderbaren Dinge  gehört auch die große Futterspende der Firma Lunderland, die ich bereits im Herbst erhalten hatte. Nun meinen sie es allerdings weiterhin derart  gut mit mir, dass es mir die Sprache verschlägt. Denn anstelle von Weihnachtsgeschenken und Rabatten an Ihre Kundschaft haben die Inhaber von Lunderland drei Vereine ausgesucht, die sich eine enorm grosse Menge an Futter bei ihnen aussuchen können. Neben SOS-Animali in Bocheggiano (Italien)  gehören der Gnadenhof Lebenswürde für Tiere in Argenhof sowie das Hundshuus dazu. Es tut ungeheuer gut, solche Anerkennung für die oftmals sehr frustrierende Arbeit zu bekommen. Wiederholt DANKE, liebe Frau Lundershausen und lieber Herr Lundershausen!!  

* Die Vermittlung von meiner Patenhündin Angel kann allemal unter „wunderbare“ Vermittlungen laufen.  Eine Staff-Mix-Hündin im Tierheim, das ist das trostloseste und meist auch auswegloseste, was ich mir vorstellen kann.

Und dass Angel, die aus der Gegend von Brilon stammt, Aufnahme im Lüneburger Tierheim bei der immens guten Leiterin Frau Martens fand und von dort aus an eine Hundshuus-Leserin nur 6 km von mir entfernt vermittelt wurde, ist doch auch erwähnenswert und wunderbar.  

* Wenn wir bei den wunderbaren Dingen sind, gehört natürlich zum einen die Vermittlung von Elise (vormals Sandra), dann aber auch ihre Genesung dazu. Wobei man fairerweise schreiben muss, dass das Wunder hier in Gestalt von Frau Hintze kam. Denn ohne Ihre Zielstrebigkeit, Ihre Bereitschaft, koste es, was es wolle, wäre Elise nicht da angekommen, wo sie jetzt ist….

 

 

   

* Ein ähnliches Wunder passierte der schwarzen Langhaar-Schäferhündin Anka. Sie musste Heim und Herd verlassen, da ihre Besitzerin ins Seniorenheim umzog und dem großen Hund wirklich nicht mehr gerecht wurde. Wir alle – Tierärztin und meine Wenigkeit- gingen davon aus, dass sie Altersangaben mit ca. 5-7 Jahre korrekt seien…. 

Zeitgleich interessierte sich eine nette Familie mit zwei kleinen Mädchen für einen blonden Welpen. Nach einer längeren Korrespondenz und Telefonaten stimmte mir die Familie allerdings zu, dass ein älterer Hund als „Einsteiger-Modell“ besser sei.

Nach einem ersten Kennen lernen war auch schnell die Wahl auf Anka gefallen. Und nun beginnt das Wunder: Beim Auszug fand sich der Impfpass der Hündin, deren wirkliches Alter damit bekannt wurde. Ich habe zwar die Details vergessen, aber es war weit über dem vermuteten Alter und lag auch über 10 Jahren. Ich informierte die Familie und was geschah??  Die kleinen Mädchen entschieden sich, dass auch ein älterer Hund ein Zuhause braucht und adoptierten die ältere, schwarze Hündin, die eigentlich ein blondes Hundebaby sein sollte! Ein Wunder, oder?

 

* In den wunderbaren Bereich gehören auch all die vielen Hundshuus-Leser und –Freunde, die es seit Jahren ertragen, dass ich sehr viel später oder gar nicht auf Ihre zum Teil langen und schönen mails antworte. In denen mir berichtet wird, wie gut es ehemaligen Vermittlungshunden geht oder die mir gute Wünsche und Kraft schicken. (Oder immer wieder Pakete wie meine liebe Frau Schneider aus Franken…)

Ich freue mich immer sehr über diese private Post, aber beantworte immer zu allererst die mails mit Fragen zu Vermittlungstieren, die Notfall-mails oder auch Anfragen zu aktuellen Hundeproblemen der Schreiber. Das ist „Geschäft“ und ist das allerwichtigste, denn jeder Vermittlungshund möchte schnellstmöglich  sein eigenes Zuhause bei ihn liebenden Menschen haben……. 

* Zu dem bisher letzten Wunder in diesem Jahr muss ich Sie vorab fragen: Wie viel Chancen räumen Sie einer gemeinsamen Vermittlung von zwei riesigen alten Hunde-Senioren ein? Genau – wenn Sie realistisch sind, dann wissen Sie, die beiden Senioren haben VIELLEICHT einzeln eine Chance, aber zusammen??

Und hier beginnt das Wunder:  Imke M. und ihre Hausnachbarin Karin W. haben bereits jeder zwei alte Hunde, trotzdem oder besser: deshalb aber ein großes Herz für eben diese. 
Und so war nach einem Besuch vor Ort ganz klar, dass der 8j. Riesen-Bernhardiner Alexander zu ihr ziehen würde. Bruno, ebenfalls groß und 8 Jahre,  war für das Nachbarrudel im Haus gedacht. Da aber die Nachbarhunde die Idee nicht wirklich prickelnd fanden, blieb Bruno mit seinem Gefährten Alexander zusammen und die freundliche Nachbarin ist nun seine Patin geworden! Das kommt einem Wunder gleich, oder?

 

Und damit sehe ich mich bestätigt: NATÜRLICH gibt es Wunder!

 

 


+
zurück