Ich
hatte einen Traum……
In meinem Traum tobten zwei gesunde, gepflegte
Hunde wild galoppierend über Grünflächen, jagten sich, nahmen Stöcke ins
Maul und versuchten, dem Partner die Beute streitig zu machen.


Kein aggressiver Ton war zu hören, es war nur ein
wildes, ausgelassenes Spiel. Sie kullerten übereinander, sie zogen an
den Ohren des Spielkameraden und sie bissen sich gegenseitig in die
Hinterbeine.

Kurze Pausen dienten der Erholung, dann ein
erneuter, spielerischer Angriff eines der beiden Hunde! Es war einfach herrlich anzusehen.


Gibt es für Hundefreunde etwas Schöneres, als wild
tobenden Hunden beim Spielen zuzusehen? Wohl kaum – vielleicht nur
zu toppen von einem genussvollen Fressen der Vierbeiner, begleitet von
wohligem Grunzen und Schmatzen (speziell bei kurznasigen Rassen). In
meinem Traum wurden die beiden Hunde durch einen Pfiff abrupt beim Spiel
unterbrochen und sie rannten flugs auf ihren Besitzer zu.



Als ich aufwachte und über meinen Traum
nachdachte, wurde mir klar, dass ich eine fast reale Situation geträumt
hatte, denn diese Szenen spielen sich täglich vor meinen Augen auf
meinem Grundstück ab – lediglich ein liebevoller Besitzer fehlt den
beiden Hunden noch. Ich werde es auf einen Versuch ankommen lassen
und schauen, ob Träume Schäume sind oder auch in Erfüllung gehen können.

Als der Krieg in der Ukraine begann, war die Welt
in Aufruhr. Nach den ersten Wochen waren Tierfreunde weltweit in großer
Sorge, weil sie sich ausmalen konnten, was mit Tieren passieren würde,
deren Besitzer geflohen/gestorben/vertrieben waren. Es bildeten sich viele Initiativen und man konnte
sich auch bei der bekannten Organisation TASSO eintragen, um
Geflüchteten und ihren Haustieren (oder auch nur den Tieren) einen
Pflegeplatz zu bieten.

Eines Tages erreichte mich der Anruf einer Frau aus
Lüneburg, die sich bereits engagiert um aus der Ukraine Geflüchtete
kümmerte. Sie betreute einen Teil einer ukrainischen Familie, deren
Frauen bereits im Landkreis wohnten und deren Männer (Bruder und sehr
alter Vater) nun per Auto ebenfalls in Deutschland angekommen waren.

Die Hunde waren mehr schlecht als recht
untergebracht, denn es war kein „Hunde-Haushalt“ in Lüneburg.
Mir wurde die Unterbringung geschildert und ich
versprach, mich zu bemühen, um für die Männer und die beiden Hunde
einen Platz zu finden. Nach einigen Tagen entschloss ich mich, die
unglückliche Situation der Hunde zu beenden und sie im Hundshuus
aufzunehmen.

Ich lernte den überaus netten und besorgten Halter
der beiden Tiere sowie dessen alten Vater kennen. Nach einer Führung
über das Hundshuus-Gelände war der Halter überglücklich, seine geliebten
die Hunde hierlassen zu können.
Da er fließend Englisch spricht, haben wir seitdem per
Sprachnachricht einen guten Austausch von Wort und Bild gehabt.

Aber zu den beiden wunderbaren Hunden: Es handelt sich um
zwei reinrassige Boxer, die immer zusammen gelebt haben.
Hier drei Bilder aus der Ukraine - aus den "guten
alten Zeiten":



Die rotgelbe Hündin namens Sherry ist am 10.
November 2018 geboren, ihr Partner, der dunkel gestromte kastrierte Rüde
Marsik, wurde 20. März 2020 geboren. Als Marsik in die Familie kam,
wurde er sofort von Sherry adoptiert. Beide Hunde haben – wie in der
Ukraine üblich – kupierte Ruten. Die beiden Hunde sind sehr
aufeinander fixiert. Marsik war niemals ohne Sherry und orientiert sich
an ihr. Beide Boxer waren Haushunde, die verlässlich stubenrein sind und
nichts zerstören. Zusammen können sie nach einer Eingewöhnungszeit
alleine im Haus bleiben. Wie schon in meinem Traum geschildert,
spielen sie sehr gerne und ausgiebig miteinander. Sherry hat einen guten Wachinstinkt und fährt hier
selten einmal ein Auto hinten am Feld entlang, schlägt sie gut an. Meine
Kaninchen und Meerschweinchen im Außenbereich ersetzen besonders Marsik
ein gutes Fernseh-Programm. Die Hunde lebten in der Ukraine in einem
Haus mit großem umzäunten Grundstück.
Der alte Vater war ganztägig anwesend. Innerhalb des Hauses
lebten ebenfalls Katzen, mit denen Sherry und Marsik kuschelten.
Nachdem die beiden Boxer nun viele Monate hier im Hundshuus leben und
tiefenentspannt sind, haben der Besitzer und ich uns entschlossen, für
beide Hunde zusammen ein neues Zuhause zu suchen. Denn die
Wahrscheinlichkeit, dass zum aktuellen Zeitpunkt ein Haus mit
eingezäuntem Grundstück für vier Erwachsene und ihre zwei Hunde gefunden
wird, ist sehr gering, zumal, bis auf den Vater, alle Familienmitglieder
eine Arbeitsstelle gefunden haben (und die Arbeitgeber möchten sie nicht
gehen lassen….) Sollten Sie, liebe Leser, über ein geräumiges Haus
mit entsprechendem Grundstück verfügen und begeisterter, gerne
erfahrener Boxer-Fan sein, würde ich mich über Ihre
Kontaktaufnahme freuen. Neue Halter wären gut beraten, wenn sie die
Möglichkeit hätten, beide Hunde auch von Zeit zu Zeit zu trennen und mit
Marsik ein Training zu beginnen oder eine Hundeschule zu besuchen.
Ich hatte bei der Ankunft der beiden Hunde den Eindruck, dass beide
wenig Außenreize kennen gelernt haben. Sie
waren an jedem Geräusch, an jeder Sache
sehr interessiert und blickten voller Erstaunen in die Welt.
Beide Hunde sind sehr menschenorientiert und fahren problemlos im Auto
mit.

Beim Tierarzt haben sie sich freundlich und neugierig
verhalten, Impfung und Chippung wurden ohne negative Reaktion einfach
fatalistisch hingenommen. Es wäre sehr schön, wenn Interessenten
bewegungsfreudig und Boxer-erfahren wären, denn ich habe den Eindruck,
dass sich diese Rasse deutlich von anderen Rassen unterscheidet.
Toben die Hunde, sollte man standfest sein, denn ihr Verhalten ähnelt
nicht im geringstem dem eines sensiblen Galgos, der einen niemals
anrempeln würde. Der Besitzer von Sherry und Marsik, und auch ich,
blicken voller Hoffnung in die Zukunft. Diese beiden Hunde haben
zumindest die lange und beschwerliche Flucht hinter sich gelassen und
wartren neugierig und munter auf das, was da kommt….. Bei Interesse
Ihrerseits bitte ich um Erst-Kontaktaufnahme unter
info@hundshuus.de
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