Coco

Als kurz vor unserem Urlaub im Sept. 2009 eine Fundhündin im Gemeinde-Zwinger eingeliefert wurde, trauten wir alle unseren Augen nicht: Diese Hündin war offensichtlich als Gebärmaschine missbraucht worden, hatte eine hochgradige Milbenerkrankung, was sie fast haarlos machte und sie war mindestens 12 Jahre oder älter. Zusätzlich zu der Erkrankung war sie derart mit Flöhen übersät, dass sie es aufgegeben hatte, sich zu kratzen. Insgesamt war diese Hündin am Ende und ohne Hilfe würde sie sich aufgeben und versterben.

Nun war guter Rat teuer: Wir waren kurz vor der Abreise und diese Hündin musste ausserdem einen Einzelplatz erhalten, wo sie allein die nötige Pflege und Zuwendung bekommen konnte. Eine ebenfalls im Tierschutz engagierte Bekannte hatte die rettende Idee: Sie wollte eine Arbeitskollegin fragen, die lediglich Katzen besass, von der aber auch bekannt war, dass sie ein grosses Herz für Tiere hatte. Zusätzlich war ganztags jemand zu Hause.

Die Anfrage verlief – dem Hundegott sei Dank – positiv und so kam die Familie mit der alten, heruntergekommenen Hündin zum Fototermin. Unsere erste Amtshandlung war ein ausgiebiges warmes Duschen in der Hundedusche, denn mit diesem Flohbefall konnte man unmöglich einen Hund im Auto transportieren.  Nach dem Bad, dass die kleine Maus ohne Gegenwehr über sich ergehen liess, wurde sie in warme Tücher gehüllt und der nackte Körper abgetrocknet. Die reiche Ausbeute an Flöhen war im Ausguss davongeschwommen. 

Dann wurde beschlossen, dass das kleine Hundchen bis nach dem Urlaub bei der freundlichen Familie Asyl bekommen sollte und – für alle Fälle – wurde eine Hundebox zum Schutz der Katzen ausgeliehen.

Nach dem Urlaub würde ich neue Fotos machen, die ganz sicher die Erfolge der Behandlung durch den Tierarzt zeigen würden und dann konnten wir nur hoffen, dass liebe Menschen der kleinen Maus einen Kuschelplatz zugestehen würden. Aber es kam anders:

Schon während des Urlaubs erfuhr ich, dass Omchen nun COCO heissen würde und alles bestens klappte. Sie war zwar während der Nacht „undicht“, aber das wurde toleriert und am Morgen eben gereinigt. Und als ich dann zu den Aufnahmen anreisen wollte, erfuhr ich, dass Klein-Coco mit allen Charme-Registern gearbeitet und sich in die Herzen der Pflegefamilie geschlichen hatte, die nun nämlich beschlossen hatte, den Zwerg auf keinen Fall mehr herzugeben!  Was für ein schönes Ende und ich danke der Familie Ch. aus dem hiesigen Landkreis aus ganzem Herzen für ihre wirklich tierliebe Aufnahme. Ich kann nur hoffen, dass Coco die Möglichkeit hat, ihr neues Leben als geliebter Familienhund noch lange zu geniessen und noch viele warme, schöne Sommer vor sich hat. Sehen Sie hier, wie gut aussehend und wie schön behaart Coco nur 3 Monate später im Dezember war:

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