Hundeglück 2009

 

Eddie

 

Krankheiten sind heimtückisch. Oftmals kommen sie schleichend daher und man bemerkt die Infektion nicht richtig.

Und es gibt die unterschiedlichsten Krankheiten! Neben dem äusserst ernst zu nehmenden Pflegestellen-Fieber gibt es nun auch das Gassi-Gänger-Fieber! Nicht minder schwer und mit oftmals schlimmen Auswirkungen. Und diese bekam Eddies Dauer-Gassigängerin nun zu spüren.

Ursprünglich seit regelmässigen Besuchen mit Eddie inzwischen vertraut, wusste sie um die neue Listung auf der Startseite.

Aber kaum, dass sie Text und neue Fotos ihres Lieblings dort entdeckte, kam ein solcher Schub dieses Fiebers über sie, dass sie sogar noch telefonisch, da schneller, mitteilen musste, dass Eddie SOFORT von dieser Seite genommen werde müsste…. Was sollte ich da machen?  Hatte ich im Jahr 06 doch auch schon Malik dorthin vermittelt und Enzo lebt dort ebenso. Und alle drei sind ein Dream-Team. Also Eddie, Deine Stunde war gekommen und nun bleibt nur noch, Dir und Deinem Rudel alles Gute, besonders Gesundheit, zu wünschen.

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Hallo an alle, hier ist Euer Eddie  

Ich habe jetzt Caro überzeugen können, dass es Zeit für ihn ist, die Startseite mal zu verlassen. Denn dort stehen zu dürfen, ist an sich schon eine Ehre, dann aber nach nur einem Tag bereits das berühmte und von uns allen herbeigesehnte VERMITTELT zu bekommen, das ist eine reife Leistung. Und da ich finde, dass auch ich als Hundshuus-Bewohner einmal ein Recht auf die Startseite habe, hatten wir zwei, Caro und ich, eine nette Aussprache und er verzog sich nun auf die GLÜCKLICHEN, wo er ja schliesslich hingehört!

 

Das gibt mir die Möglichkeit, mich Ihnen, liebe Leser, einmal bekannt zu machen. Denn ich glaube, Sie haben mich bisher glatt übersehen! Oder was sonst sollte der Grund dafür sein, dass ich Perle des Hunderudels immer noch hier wohne?

Gut, ich habe mich verbessert, indem ich Nachbar von Bono wurde und jetzt nachts zur Musik von NDR Kultur wieder ernsthafte und tiefschürfende Gespräche führen kann (wenn Pippa bloss nicht immer dummes Zeug dazwischen reden würde……..). Das fehlte mir etwas, nachdem Bosse ausgezogen war.

Aber ich muss gestehen, ich würde lieber diese Dinge machen, die Euch Menschen immer dazu verführen, mich mit wundervollen – wenn auch nur winzigen – Dingen zu füttern. Da hüpfe ich mal links, dann lege ich mich hin, ganz nach Wunsch gehe ich an die fette Katze, am Pferd bin ich todesmutig und schnupper am Bein, aber auch, wenn ich elegant ins Auto springe, kreischt ihr alle auf und es gibt dieses Zeug.  Ja, ich gebe zu, es hat mich einige Überwindung gekostet, dieses Blechteil jetzt nicht mehr als persönlichen Feind zu betrachten. Aber Fischkugeln von Lunderland würden mir wahrscheinlich auch Flügel wachsen lassen, wenn ihr das wollt und dann wieder begeistert kreischt und füttert!!

Als ich neulich die gackernden Hühner betrachtet habe, war mir eigentlich – mal so ganz unter uns – sehr danach, die Viecher etwas in Wallung zu bringen. Aber ich sah, wie meine Gassi-Gängerin schon die Finger in Richtung Fisch-Tasche gleiten liess – da dachte ich mir: Gut, kannst Du haben! Dann mache ich auf Superhund und bekomme die Kugeln. Und hat geklappt!!

Als ich vor recht langer Zeit hier im Hundshuus ankam, war ich mehr Nervenbündel als Hund. Eigentlich hatte ich vor allem Angst, am meisten aber vor Männern.

Heute kann ich nur lachen, wenn ich Männer sehe. Wahrscheinlich habe ich in meinem ersten Lebensabschnitt nur üble Burschen kennen gelernt, ist aber Schnee von gestern.  Ich bin damals ja mit der Mutter meiner Kinder, mit Bonnie, hier eingezogen und habe – wie es sich für fortschrittliche Männer nun mal gehört – vorbildlich um meine Nachzucht gekümmert. Ich habe ihnen alles beigebracht, was mir einfiel. Über graben, verfolgen, fangen, springen, nett sein bis hin charmant schauen haben die Kinder alles gelernt und sind ja auch in wunderbaren Familien untergekommen. Und obwohl die Besucher immer sagten, was für ein schöner Hund ich sei, hat niemand gehandelt und um meine Pfote gebeten.

Ich habe ein herrliches weiches cognacfarbenes Fell, leider hat mein Schneider etwas zu sehr auf Zuwachs geschnitten und so habe ich noch etwas über, falls ich mal einen Lieferwagen mit Fisch-Kugeln überfallen und leer fressen kann. Die Chefin findet das toll und knüdelt immer gerne in den Falten im Pelz.

Ich bin noch sehr frisch, habe gerade mal 14 x den Neumond bewundert. Meine Gesundheit ist zwar in Ordnung, ich bekomme auch immer Pillen gegen Innen-Tiere, aber ich muss es gestehen: meine Zeugungsfähigkeit hat gelitten. Es scheint vorbei damit zu sein. Vielleicht wächst was nach, aber ich warte mal ab…. Ich habe alle nur erdenklichen toten und gefriergetrockneten Erreger per Spritze bekommen, das macht mich stark gegen Angriffe von aussen. Also Tollwut und Co. – ade!  Eine Nummer, die nur ich alleine habe, trage ich auch stolz an meinem Hals. Zwar unsichtbar, aber die Chefin kann sie lesen!

Wenn Sie jetzt denken, ich sei gross, kann ich das bestätigen. Ich bin ein gewaltiger Hund, aber mehr vom Geist her. Im Alltag rein Masse-mässig sind es 53 cm. Aber das reicht doch wohl, oder?   Zum Toben mit Pippa und Bono und jetzt auch noch Lycka und Jana ist es perfekt. Ich bin ja nicht gerade ein Windhund, aber kann jede Kurve gut bekommen und habe keine Mühe, über die hohen Baumstämme zu hechten.

Es ist mir zwar fast ein wenig peinlich, aber ich muss es wirklich mal sagen: Ich bin freundlich, werde manchmal Kindskopf geschimpft (neulich habe ich einen Gartenhandschuh fressen wollen, da kam das Wort wieder!) und bin ein totaler Hauptgewinn. Sehr gerne würde ich diese Sache mit den „Wurstbäumen“ kennenlernen. Das machen die Leute, die Animal-learn-Kurse belegen und dort ein Anti-Jagdhund-Training mitmachen.

Ich habe ja väterlicherseits einen tollen Labrador zum Vater gehabt und dieser hat mir Spass an Fährtenarbeit vererbt. Also bitte, bitte endlich einmal Wurstbäume für mich! Hier im Hundshuus ist es damit nämlich Mangelware.  Einmal in der Woche muss ich mein Frischfleisch auf dem Gelände suchen. Das macht mir viel Spass, weil ich da nicht zu bremsen bin. Und ich könnte auch noch jemandem helfen beim Suchen, nur das wollen die alle nicht!

Aber egal. Ich würde gerne jetzt endlich mal ein frisches Umfeld kennenlernen und hier ausziehen. Versteht mich nicht falsch, es ist hier nicht schlecht und ich habe eine wirklich tolle Gassi-Gängerin, die bei Wind und Wetter mit mir und den eigenen Jungs unterwegs ist. Aber ihr wisst schon: Eigener Fressnapf ist bester Fressnapf. Oder auch: My Hundehütte is my Castle….  (Hat Bono mir erzählt, meine Güte, ist der abgeklärt…)

 

In diesem Sinne grüsse ich den Rest der Hundeseelen aus dem Hundshuus und hoffe auf einen oder zwei Wurstbäume in dieser Woche,

Euer Eddie

 

 

 

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