Alle meine vorgebrachten Sorgen (Rüdenunverträglichkeit von Paco, bei Problemen enorm weite Entfernung zwischen uns usw.) wurden genau so vom Tisch gefegt, wie ich es mir immer bei meinen Traum-Interessenten vorstelle. Da die Frau der Familie halb Süddeutschland als Referenz benannte, selber sehr aktiv im Tierschutz tätig ist und vor keiner Rasse zurück schreckte, stand fest: Paco hat eine weite Reise vor sich und zieht in den Süden.
Ich machte eine Übergabe auf der Autobahn (direkt vor einer
Polizeidienststelle - was die wohl dachten....?) und die Art, wie Paco
durch seinen neuen Besitzer, der ihn noch nie vorher gesehen hatte,
begrüsst wurde, rührte mich zutiefst. Ich war ganz sicher: Diese Familie
oder keine!!
Mit Hilfe eines guten Hundetrainers, viel Geduld und Sachverstand gelang auch das und so kann Paco, der heute BRUTUS heisst, voll Zufriedenheit in der Sonne dösen und sich auf sein weiteres Leben freuen. Alles Gute dem Grossrudel um Birgit und Fritz
***
Die Zeiten sind vorbei! Einige wenige Menschen trauen sich weiterhin, ihre Liebe zu bullig aussehenden Hunden einzugestehen, noch weniger Menschen adoptieren diese überwiegenden Lämmer im Hundepelz. Und auf so einen Liebhaber hofft unser PACO. Seine Geschichte hat sich nach und nach aus bruchstückhaften Informationen zusammen gesetzt. Paco ist ein kastrierter Bullmastiff-Mix, der fast rasserein aussieht. Er kam als Welpe wie so viele dieser Hunde in die Hände von unreifen, zur Gewalt neigenden jungen Leuten. Obwohl durch Aussagen der Nachbarn belegt seine Haltung alles andere als ein Honigschlecken war, hat er einen wunderbaren Charakter behalten. Er ist freundlich, gutmütig und immer begeistert, wenn sich um ihn gekümmert wird. Bei lauter Stimme oder schnellen Bewegungen duckt er sich, er wurde ohne Zweifel nicht zimperlich behandelt. Nachdem die getrennt lebende Frau des ursprünglichen Halterpaares überall versuchte, den Rüden loszuwerden, kam ihr eine (wie sie dachte) geniale Idee: Sie brachte Paco in eine Hundepension, hatte aber leider ihr Portemonnaie zu Hause vergessen und musste noch einmal wegfahren..... Sie wissen natürlich, wie die Geschichte endet? Genau!! Die gutgläubige freundliche Pensions-Betreiberin hat nun einen nicht zahlenden Gast bei sich sitzen. Nachdem die unklaren Besitzverhältnisse mit Hilfe eines Amtes jetzt geklärt sind, hofft Paco, dieses freundliche 12 Monate junge Hundetier endlich auf ein gutes Zuhause. Ein Zuhause, in dem Bullmastiffs (bzw. ihre kleinen „Nebenerzeugnisse“) geschätzt und geliebt werden, ein Zuhause, in dem ein Hund respektiert wird und er keinerlei brutale Gewalt jeglicher Art mehr zu befürchten hat.
Paco ist weder an Katzen noch an Pferden interessiert und hat an anderen Hunden ebenso wenig Interesse. Er tobt mit ihnen, ist aber glücklicher, wenn er Aufmerksamkeit von einem/seinem (momentanen) Menschen bekommt. Kindern gegenüber zeigt er sich interessiert und neugierig, keinesfalls aggressiv. Den Alltag in der Hundepension nimmt er gut an, Mädchen gehen mit ihm problemlos spazieren.
Das darf aber niemanden der Leser in dem Glauben lassen, der Hund wäre nun glücklich! Eine Hundepension ist sicherlich besser als sein bisheriges Leben, aber gerade der sensible Paco möchte eine eigene Couch haben, ein warmes und liebevolles Zuhause, in dem er ganz entspannt leben und geniessen darf. Sein Alltag ist momentan eben ein Leben hinter Gittern, und dabei ist es aus seiner Sicht egal, ob es sich dabei um ein Tierheim oder aber eine Pension handelt. |
|
+ zum Seitenanfang |
|