Wissen
Sie, was ein Problemhund ist? Nicht so genau? Einige von
Ihnen würden sicher sagen, dass es ein Hund sei, der z.B. ins
Haus uriniert, oder nicht alleine bleiben kann oder evtl. die Kinder
anknurrt.
Alle diese erwähnten Eigenarten könne zwar ein Problem
für den Hundehalter sein, machen aber den Hund noch nicht zum
Problemhund.
Es
handelt sich nämlich lediglich um falsch erlernte, um falsch
antrainierte Eigenarten. Häufig werden diese Eigenarten auch
zu einem Problem aufgebauscht, könnten aber durch entsprechendes
Training wieder abgewöhnt, d.h. um-konditioniert werden.
Das grosse Problem im Miteinander Mensch-Hund besteht darin, dass
Menschen voraussetzen, dass Hunde unsere Sprache verstehen können.
Dem ist aber nicht so!! Stellen Sie sich vor, Sie sind in Japan
in einer geselligen Runde und jemand sagt einen japanischen Satz
zu Ihnen: Leider nur Bahnhof für Sie, wenn Sie kein Japanisch
gelernt haben. Sagt diese Person aber jedes Mal ein Wort, wenn Sie
trinken, haben Sie bald begriffen, dass der völlig fremde Begriff
etwas wie PROST oder GESUNDHEIT o.ä. heissen muss. Das heisst,
Sie verknüpfen das Wort mit Ihrer Handlung, dem Trinken.
Wird dem Hund nun immer wieder beim Hinsetzen der Begriff SITZ gesagt,
so verknüpft auch er. Bald setzt er sich, wenn Sie OHNE seine
Handlung zuvor den Begriff sagen.
Es werden sehr viele Fehler in der Hundeerziehung begangen, da die
meisten Menschen sich nicht vor Augen führen, dass WIR, die
Menschen, die "Sprache" des Hundes, seine Mimik, seine
Gestik erlernen müssen, um uns ihm mitzuteilen. Hunde kann
man nicht dadurch erziehen, dass man Gewalt und Brutalität
mit laut gebrüllten Befehlen einsetzt.
Aber zurück zum "Problemhund": Ich hoffe, ich konnte
verständlich machen, dass eine Unart noch keinen Problemhund
ausmacht.
Das wird er erst, wenn Dinge bei ihm so fest sitzen, eingeprägt
sind, dass man sie nicht mehr korrigieren oder "umlenken"
kann.
Hunde, die bestimmte Dinge während frühester Jugend nicht
gesehen und erfahren und ausprobiert haben, werden bei diesen Dingen
ein Leben lang scheu und zögerlich bleiben. Der "Problemhund"
entsteht.
Aber wie das genau geschieht, nächstes Mal zum Thema "Welpenaufzucht".
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