Hundshuus Kalender Nov/Dez 2002

 

 

Tagebuch:

 

Traurig, traurig.......

Wenn ich so die Einträge meines Tagebuches Revue passieren lasse, muss ich leider zugeben, dass Texte mit negativem oder traurigem Inhalt überwiegen.

Ich habe zuerst gedacht, dass sollte ich ändern, nur ist mir leider auch bei intensivstem Nachdenken nichts Schönes eingefallen. Und dann denke ich mir, was ist ein Tagebuch wert, wenn ich selektiv die Beiträge auswähle, wenn ich Sie nicht teilhaben lasse am nun einmal frustrierenden Alltag im HUNDSHUUS.

Eine sehr traurige mail erreichte mich dieser Tage. Der Bearded Collie, über den ich im Juni und September im TAGEBUCH berichtet habe, lebt nicht mehr.
Er hatte endlich ein wunderbares Zuhause gefunden, alle incl. dem Hund waren glücklich. Eines Tages wird die Besitzerin auf der Autobahn in einen Auffahrunfall verwickelt, fällt dabei für einige Zeit in Ohnmacht, in der Zwischenzeit kann der Rüde aus dem Auto entkommen und - wird überfahren....... Was für ein armes und schreckliches Leben. Möge er im Hundehimmel zur Ruhe kommen.

Eine andere mail erreichte mich heute:
Bekannte, eigentlich für mich so ziemlich die perfekte Familie, übernehmen im Frühjahr 2000 einen Hund von mir. Dieser ganz junge Rüde ist völlig unerzogen, ausser Rand und Band. Mit Hilfe von guten Büchern, vielen Tipps und einem eisernen Willen gelingt es, diesen Hund zu einem Prachtexemplar zu erziehen. Und das als Anfänger!! Vor kurzer Zeit kam noch eine süsse Hündin dazu: Glück perfekt.
Aus mir nicht näher bekannten Gründen privater Natur werden nun beide Hunde auf der Suche nach einem neuen Zuhause sein. So kommt es manchmal für die Hunde, die ein böses Erwachen haben werden.

 



Ein Antrag auf Abmeldung des Telefons nach folgendem Vorfall:

Anruferin (kurz A genannt): Guten Tag, ich hätte gerne einen Hund von Ihnen. Ich habe gehört, Sie haben schwierige Hunde in der Auswahl?????

Hundshuus (kurz HH genannt): Sehr schön, Sie möchten also einen Hund von mir. Hatten Sie vorher schon einmal einen?

A: Nein, aber ich bin als Kind mit Hunden aufgewachsen und meine Eltern züchteten allerlei Rassen....

HH: (Ich bekomme meine Sorgenfalten auf der Stirn: Bloss weil man als Kind neben einem Hund gross wird, bekommt man nicht automatisch Kenntnisse!! Allerlei Rassen......Händler???)
Das ist interessant. Aber weshalb möchten Sie jetzt einen "Schwierigen"? Können Sie mir nicht lieber sagen, welche Grösse und welches Geschlecht für Sie in Frage kommen?

A: Ist egal, ich mag sie alle....Schwierig soll er sein, weil ich arbeitslos bin und eine Aufgabe brauche.

HH: Aber auch ein netter, unauffälliger Hund macht viel Arbeit und wenn Sie sich entschliessen, mit ihm eine Ausbildung zum Begleithund oder einen Sport wie Agility zu betreiben, ist es sehr arbeitsintensiv.....

A: (fällt mir ins Wort) Sie wollen mir wohl keinen Hund geben, was? Aber das habe ich schon gehört, Sie zicken immer rum und keiner kann es Ihnen recht machen.....

HH: (bemüht, den Tonfall freundlich zu halten...) Wer hat Ihnen denn diese Informationen gegeben? Ich bin mir dessen nicht bewusst?

A: Na, dann denken Sie mal an Boby...... (und hängt den Hörer auf!!)

Dieses Telefonat, liebe HUNDSHUUS-Besucher, ist ein realtiv normales, an dem ich Sie gerne teilhaben lassen wollte.
Der Hintergrund um Boby war der, dass Leute einen Nachfolger für ihren überfahrenen Hund suchten. Die Tochter war angewiesen, den Hund frei neben ihrem Rad laufen zu lassen, DAMIT ES ZU KEINEM UNFALL KOMMEN KÖNNTE. Nicht etwa in Hinblick auf den Hund, sondern in Hinblick auf die Tochter. Der Tod des Hundes wurde billigend in Kauf genommen......
Diese Leute wurden von mir darüber aufgeklärt, dass sie keinen Hund mehr von mir bekämen, da mir ihre Einstellung zu dem Familienmitglied Hund nicht passen würde. Daraufhin übernahmen sie einen Hund aus einer anderen Vermittlungsstelle, den sie nach drei Monaten zurückgaben " er sei so scheu, man könne nichts mit ihm anfangen". Ich wusste, dass der Hund draussen gehalten wurde, beide Erwachsenen arbeiten, wer also hätte etwas mit dem Tier anfangen sollen. Bei der Rückgabe war der arme Kerl ein verfilztes Nervenbündel....

Nun meine Frage: Lasse ich das Telefon sperren oder schalte ich 1x wöchentlich Anzeigen in der Lokalzeitung, um meinen Ruf zu retten?

Oder mache ich lieber gar nichts und bin stolz, als zickig bei der Hundeabgabe zu gelten.......

 

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